Leistungsgerechtes Remis beim Nordstern

Im äußerst abwechslungsreichen und spannenden Aufeinandertreffen zweier spielstarker Mannschaften konnte der Karlsruher SV mit dem 1:1 seinen Verfolger aus Eggenstein auf Distanz halten. Hinter dem mit einem Punkt Vorsprung weiterhin knapp die Rangliste anführenden Gastgeber rutschten die Alemannen vom zweiten auf den vierten Platz ab, sind aber mit nur drei Zählern den Führenden dicht auf den Fersen.

Die KSV-Truppe spielte im ersten Abschnitt wie aus einem Guss und erarbeitete sich beste Torgelegenheiten. Sie zeigte sich dem bisherigen Rangzweiten gegenüber klar überlegen, hätten andererseits aber auch Gegentreffer hinnehmen können. Das einzige Manko war dann auch die Chancenverwertung, weshalb sich die dennoch hoch zufriedenen KSV-Anhänger mit dem knappen 1:0-Pausenstand zufrieden geben mussten.

Im zweiten Abschnitt vermochten die Gastgeber nicht in der zuvor gezeigten Weise für Begeisterung zu sorgen. Das lag hauptsächlich aber an den nun deutlich besser agierenden Alemannen. Diverse Umstellungen von Coach Daniel Nischke zeigten bereits mit dem Wiederanpfiff Wirkung und seine Truppe brachte sich immer besser in Spiellaune, was sich bis zum Schlusspfiff in einem Chancenplus ausdrückte. Der Ausgleichstreffer hatte sich insoweit abgezeichnet und war am Ende des Tages auch verdient.

Das intensive Spitzenspiel auf hohem A-Klasseniveau, dem sich auch Schiri Vasileios Argiropoulos anpasste, hatte gleich einen erfrischenden Auftakt, als der FC-Keeper einen scharfen Freistoß von Jonas Kubiak abprallen ließ, ein Verwerter aber nicht zur Stelle war (1.). Nach einer Balleroberung von Daniel Walz spielten sich wenig später Lukas Stingl und Hassan Hout kurzpassmäßig durch die Gästeabwehr und der Jungvater überwand treffsicher den FC-Keeper zum 1:0 (5.). Im Drei-Minuten-Takt erarbeiteten sich die KSV-ler dann weiter Torgelegenheiten. Schlussmann Ermin Besic hielt im Nachfassen zuerst den Schuss von Benjamin Bindereif (8.) und verhinderte dann beim Versuch von Hout aus fünf Metern überragend einen höheren Rückstand (11.). Dieser wäre fast schon bejubelt worden, doch knallte Hout die Kugel an die Latte und den anschließenden Rückpraller drosch Malte Oldemeier etwas überhastet über den Kasten (14.). Auch Daniel Walz setzte einen Flankenball von Martin Zürn knapp daneben (17). In der 22. Minute erschienen dann die Schwarz-Gelben erstmals im gegnerischen Strafraum auf. Danny Zimmerer verzog aber aus18 Metern. Im Gegenzug versuchten es Hout, Stingl und Oldemeier erneut vergeblich, die vielbeinige Gästeabwehr zu überwinden (23.). Das Nischke-Team spielte sich allmählich etwas frei und deutete seine Qualität an. Gegen die vorübergehend unaufmerksamen Waldstädter reagierte Christian Becker gegen den aus drei Metern abziehenden, kurzzeitig unbewachten Tim Paluschka jedoch mit einer blendenden Fußabwehr (28.). Und nach der folgenden Ecke beseitigte der Goalie wiederum die Situation (29.). Dann sorgte wieder die Truppe von Christian Stumpf für Torgefahr. Als Stingl aus sechs Metern abfeuerte, stand Besic am ersten Pfosten goldrichtig und klärte (32.). Kurz darauf stand er erneut im Mittelpunkt, als er einen prächtigen Freistoßball von Walz sensationell noch aus dem Winkel fischte (35.). Der Beifall war beiden Akteuren sicher. Dem stand Becker auf der anderen Seite nicht nach, als er am kurzen Pfosten den Schuss von Robin Müller entschärfte (41.).

Auch nach der Pause stand zunächst der Gästekeeper im Focus, als er Houts Direktabnahme um den Pfosten drehte (49.). Kurz darauf versuchte es Alemannen-Kapitän Nicolas Rudolf aus 35 Metern ebenfalls erfolglos (51.). Als Justin Wagenführers 16-Meter-Versuch von Becker problemlos aufgenommen wurde (59.), war dies das erste Zeichen einer bereits aufgekommenen Überlegenheit der Eggensteiner, die stetig zunahm. Die Krabbe machte mächtig Druck und drängten die Hausherren zunehmend in die Defensive. Paluschkas 18-Meter-Flachschuss zischte noch knapp am Pfosten vorbei (67.), ehe er dann Minuten später aus gleicher Entfernung mehr Glück hatte. Vom linken Innenpfosten abgeprallt überquerte die Kugel dann am anderen Pfosten die Torlinie zum nun verdienten 1:1-Ausgleich (78.). Beide Mannschaften waren mit der Punkteteilung aber nicht zufrieden und insbesondere die Alemannen blieben weiter offensiv ausgerichtet. Die letzten Glanzpunkte setzten dann die beiden bärenstarken Torleute. Zunächst hatte Becker den tollen Schuss von Sandro Prestel spektakulär um den Pfosten gedreht (81.). Dann verwehrte Besic auf der anderen Seite einem sehenswerten Freistoßball von Kubiak am Tordreieck den Zutritt zum Netz (86.). Dem stand der KSV-Keeper erneut nicht nach und entschärfte ebenso bravourös einen präzisen Freistoß von Zimmerer (89.). In den letzten Sekunden der Nachspielzeit zog sich Benjamin Bindereif in einem Zweikampf der beiden Spielführer noch eine Augenblessur zu, die klinischer Behandlung bedurfte. Nicht nur die KSV-ler hoffen auf eine glimpfliche Diagnose und baldige Rückkehr auf den Platz. Alles Gute, Großer! (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Becker – Zürn, Wittemann, Kubiak, Bindereif – Walz (79. Yasa), Oliveira Schroer, Oldemeier (68. Tobehn), Bäuerle – Hout (75. Müller), Stingl (85. Hartung)

Schiedsrichter: Vasileios Argiropoulos (Karlsruhe)

Tore: 1:0 Hout (5.), 1:1 Paluschka (78.)

Zuschauer: 95