Dem Favoriten Paroli geboten.

Der Aufstiegsanwärter aus Neureut kam gegen den Aufsteiger zu einem mühsamen, aber in Anbetracht der zahlreicheren und besseren Torchancen durchaus verdienten Sieg beim Nordstern. Die knapp unterlegenen Waldstädter überzeugten zwar nicht in allen Belangen, gestalteten die Begegnung über weite Strecken aber auf Augenhöhe. Weil die Germanen im Verlauf der zweiten Hälfte die wenigen Gelegenheiten zur Vorentscheidung verpassten, blieb es bis zur Schlusssekunde zudem auch überaus spannend.

Die Truppe von Trainer Daniel Jukic begann wie die Feuerwehr und schnürte die latent unaufmerksamen Gastgeber in deren eigener Hälfte ein. Schon nach wenigen Sekunden schloss Dennis Schindler aus zwanzig Metern ab (2.) und versuchte es unmittelbar darauf aus kurzer Distanz. Tim Nagel im KSV-Tor lenkte die Kugel aber noch über die Latte (3.). Wenig später ließ man den quirligen Neureuter unbehelligt durchs Mittelfeld spazieren. Mit einem abschließenden strammen Flachsschuss aus 18 Metern zum 0:1 brachte er sein Team daraufhin früh in Führung (8.). Auch die nächste Torannäherung ging auf das Konto von Schindler, dessen Schuss diesmal aber keine Torgefahr herauf beschwor (14.). Bis dahin waren die Hausherren kaum präsent und hatten der Offensivkraft der Germanen wenig entgegen zu setzen. Statt weiterer Germanentreffer hatten sie dann aber besseren Zugriff und sie besannen sich zunehmend auch ihrer spielerischen Fähigkeiten. Als Marco Wied mit einem langen Ball in Szene gesetzt wurde, musste bei dessen Schuss aus 18 Metern Keeper Marco Rausch erstmals eingreifen (18.). Kurz darauf versuchte es Benjamin Bindereif, zielte jedoch knapp über die Querlatte des Neureuter Tores (20.). Auf der anderen Seite lenkte Tim Nagel einen Freistoßball von Sascha Mayer um den Pfosten (24.). Dies sollte bis zur Pause allerdings die letzte nennenswerte Toraktion auf beiden Seiten gewesen sein. Die KSV-er stellten sich auf die Gäste und deren nun eher verwaltendes Agieren immer besser ein, konnten selbst aber keine eigenen Offensivaktionen kreieren. So blieb es bei der dem Spielverlauf entsprechenden Pausenführung der Rot-Weißen.

Die Anfangsphase des zweiten Abschnitts war gekennzeichnet von hektischen Aktionen und aggressiverem Zweikampfverhalten, denen der talentierte Nachwuchsschiedsrichter Alessio Remili (Bruchhausen) konsequent begegnete. Die Karlsruher arbeiteten sich nun immer besser in die Partie und versuchten sich auch mit Angriffsaktionen. Trotz KSV-Feldüberlegenheit zwischen den Strafräumen wusste die beste Defensive beider A-Klassenstaffeln (6 Gegentore in 14 Spielen) allerdings Einschussmöglichkeiten des Aufsteigers, auch mit dem nötigen Körpereinsatz, clever zu verhindern. Meist begünstigt durch gegnerische Schludrigkeiten kam der FCG seinerseits zu Torchancen. Der KSV-Keeper konnte jedoch die Schüsse von Marcel Durand (62.) und Chris Brunner (64.) jeweils auf Kosten eines Eckballs klären. Und auch Torjäger Toni Katic konnte ein Angebot nicht nutzen, auch weil die KSV-Jungs mit vereinten Kräften das Malheur einsatzkräftig ausbügelten. Ansonsten hielten sie den Neureuter Paradeangriff in Schach. Und insbesondere in der Schlussphase drängte die Truppe von Christian Stumpf nochmals mächtig auf den Ausgleich, fand aber keine entscheidende Lücke. Pech hatte Timo Gob, der von der Grundlinie Goalie Rausch zum Eingreifen zwang, die Kugel aber am Pfosten landete (89.). Und eine Flanke von Hassan Hout wurde am zweiten Pfosten gerade noch vor dem kopfballbereiten Christopher Haupt geklärt (90.+2). Damit war die Partie zu Gunsten der Germanen entschieden, die damit auf Meisterschaftskurs bleiben. Der KSV kann trotz der am Ende durchaus ärgerlichen Niederlage mit dem Verlauf der Vorrunde dennoch zufrieden sein. Mindestens der 7. Tabellenplatz lässt sich zweifellos sehen. Aus eigener leidvoller Erfahrung weiß man aber, dass man sich darauf keinesfalls ausruhen kann. Auf ein Neues in 2018, Jungs (H. D. Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Nagel – Daubner, Monteiro, Decker, Härter – Wied, Pohl – Hartung (63. Gob), Oldemeier, Bindereif (68. Haupt) – Eckert (74. Hout)

Schiedsrichter: Alessio Remili (FV Bruchhausen)

Tore: 0:1 Schindler (8.)

Zuschauer: 35