Favoritenstellung erst nach der Pause gerecht geworden.

Der Auftakt war für den Karlsruher SV vielversprechend und die Begegnung schien den erwarteten Verlauf zu nehmen. Bereits nach 180 Sekunden prüfte Malte Oldemeier mit einem Flachschuss Kirchfelds Schlussmann Nico Doll, der indessen prächtig reagierte. Im Anschluss ließen die sehr engagiert auftretenden Fortunen dann weitere Torgelegenheiten aber nicht zu und wussten auch spielerisch zu gefallen. Die Hausherren taten sich damit schwer und trugen mit vielen Unkonzentriertheiten im Spielaufbau auch ihren Teil dazu bei. Mit dem 0:1-Führungstreffer erhöhte Kirchfeld den Druck auf die KSV-Akteure zusätzlich. Alexander Skoczowski hatte aus zwanzig Metern einen Freistoßball flach um die Mauer gezirkelt und Keeper Christian Becker das Nachsehen gegeben (16.). Drei Minuten später scheiterte der Torschütze am linken Pfosten an Becker, der einen höheren Rückstand verhinderte (19.). Die Truppe von Abdul Daglioglu war weiterhin wacher und agierte giftiger als die Gastgeber, deren Flaute andauerte. Wieder ließ man den auffälligen Skoczowski zum Schuss kommen, ohne dass daraus aber Torgefahr entstand (23.). Erst allmählich besannen sich die KSV-ler auf ihre Tugenden und erarbeiteten sich mehr Zugriff auf das Geschehen, woraus sich zwangsläufig Torchancen ergaben. So brachte Hassan Hout einen präzis ausgeführten Freistoß aufs Tor, den Keeper Doll parierte (27.). Den anschließenden Eckball setzte Lukas Stingl dann Zentimeter neben den Pfosten (28.). Dann hatte Luca Tobehn nach einem klugen Zuspiel von Oldemeier den Ausgleich auf dem Fuß, was eine suboptimale Ballverarbeitung allerdings verhinderte (35.). Die Sandhasen ließen nicht nach und belohnten sich noch vor dem Pausenpfiff mit dem 1:1. Nach mehrfach abgewehrten Schüssen hielt Tobehn bei einer scharfen Hereingabe von Hout den Fuß hin und drückte aus acht Metern ein (44.).

Die Hausherren kamen mit erhöhter Schlagzahl aus der Kabine und knüpften an die Schlussviertelstunde des ersten Abschnitts an. Nach drei gespielten Minuten gelang ihnen dann auch früh der Führungstreffer. Der laufstarke Dennis Bäuerle stand nach einer Abwehraktion der Gäste goldrichtig und zimmerte die Kugel aus rund dreißig Metern in den äußersten oberen Torwinkel (48.). Mit dem 2:1 agierte die Stumpf-Truppe noch selbstbewusster und übernahm zunehmend klarer das Geschehen, was sich in zahlreichen Torgelegenheiten niederschlug, wobei insbesondere Torwart Doll des Öfteren im Mittelpunkt stand. So schnappte er im Herauslaufen Stingl noch den Ball weg (50.), bei Bäuerles tollem Freistoß glänzte er mit einer ebenso sehenswerten Parade (50.) und auch beim Freistoß von Hout war er wieder auf dem Posten (63.). Zuvor waren der kecke Versuch von Christoph Helfenritter, per Hakentrick einzunetzen (60.) und Tobehns missglückter Abschluss (61.) erfolglos geblieben. Trotz der Nordstern-Überlegenheit erforderten die weiterhin engagierten und einsatzfreudigen Fortunen noch höchste Aufmerksamkeit. Mit dem 3:1 schafften die Jungs vom Sportpark dann aber ein gewisse Vorentscheidung. Beim Abschlag des KSV-Goalies konnten die Kirchfelder zwei Kopfballverlängerungen von Bäuerle und Stingl ebenso wenig verhindern wie den freien Zulauf von Hout. Der KSV-Angreifer blieb cool und ließ Doll aus sieben Metern keine Abwehrchance (71.). Kurz darauf sahen die Zuschauer den einzigen nennenswerten Vorstoß der Landesliga-Reserve. Der eingewechselte El Oubaidy drosch die Kugel aber freistehend über den Kasten (73.). Die Gäste versuchten es dann weiter mit einer Schlussoffensive, scheiterten aber an der aufmerksamen KSV-Abwehrarbeit. Stattdessen bot sich Benjamin Bindereif eine Chance per Kopfball und anschließendem Nachschuss, doch vermochte FV-Keeper erneut einen Gegentreffer zu verhindern (78.). Am Ende sprach der wenig emotional, aber gut leitende Schiri Pasternak dem KSV einen umstrittenen Eckstoß zu. Bäuerle schlug den Ball an den zweiten Pfosten, wo Willi Oliveira Schroer gegen Doll`s Laufrichtung überlegt zum 4:1-Endstand einköpfte (90.+2).

Die Nordsternler blieben damit auch im 18. Spiel in Folge noch ohne Niederlage. Dass dies so bleibt, dürfte der kommende Gegner FV Liedolsheim wohl verhindern wollen. Da die spielstarken Dettenheimer auf eigenem Platz ohnehin als Angstgegner für die Karlsruher gelten, wird die Stumpf-Truppe sicherlich alles daran setzen, die Erfolgswelle nicht abreißen zu lassen. Die Unterstützung der Anhänger beim Auswärtsspiel wäre klar hilfreich (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Becker – Klodwig, Zürn, Helfenritter, Yasa – Tobehn (85. Müller), Oliveira Schroer, Oldemeier (90.+2 Kubiak), Bäuerle – Hout (74. Hartung), Stingl (74. Bindereif)

Schiedsrichter: Benjamin Pasternak (Karlsdorf-Neuthardt)

Tore: 0:1 Skoczowski (16.), 1:1 Tobehn (44.), 2:1 Bäuerle (48.), 3:1 Hout (71.), 4:1 Oliveira Schroer (90.+2)

Zuschauer: 31