Tabellenführer muss am Ende noch bangen.
Obwohl der Karlsruher SV das Spiel klar bestimmte, sich ein deutliches Plus an Torchancen erarbeitete und etwas mehr als eine Spielhälfte einen Mann mehr auf dem Platz hatte, blieb es Spielstand bedingt eine enge Kiste bis zum Abpfiff. Die gegenüber der Hinrunde personell stark runderneuerte Grünwinkler Truppe verteidigte ihr Terrain allerdings auch kampfstark und hatte mit Aleksandr Aleksic einen ausgesprochen sicher zupackenden Goalie in ihrem Kasten, der mehrfach einen höheren Rückstand verhinderte. Angriffsmäßig lief dagegen während des gesamten Verlaufs recht wenig zusammen und auch die Schlussoffensive war von überschaubarer Qualität. So landeten die Waldstädter einen zwar standesgemäßen, aber glanzlos knappen Sieg gegen das Tabellenschlusslicht, das im weiteren Saisonverlauf auch andere Kontrahenten sicherlich noch ärgern dürfte.
Schon zu Beginn hatte der Spitzenreiter das Geschehen im Griff und sorgte für Gefahr im gegnerischen Strafraum. In der achten Minute konnte der Ball gerade noch von der Torlinie gekratzt werden. Wenig später lenkte Aleksic einen 10-Meter-Schuss von Moritz Hartung um den Pfosten (10.). Nach dem folgenden Eckstoß wehrte der Keeper eine tolle Direktabnahme von Luca Tobehn erneut ab, im Nachschuss bewies dann aber Matthias Eckert seine Treffsicherheit und nagelte die Kugel aus neun Metern zum 1:0 ins Netz (11.). Nach zwanzig Minuten gestattete man den Gästen dann einen schönen Angriffszug, in dessen Folge Abidin Dzeladini mit einem Lattentreffer aufhorchen ließ (20.). Kurz darauf wurde Eckert von KSV-Dauerrenner Daniel Walz in Szene gesetzt, scheiterte mit seinem Versuch aber am FVG-Keeper (23.). Sekunden später ging es erneut schnell nach vorne. Dennis Bäuerle tankte sich zur Grundlinie durch und passte scharf in den Fünfer, wo Artan Sulejmani bei seinem Rettungsversuch unglücklich ins eigene Tor zum 2:0 traf (24.). Die Gastgeber machten weiter das Spiel, spätestens beim FVG-Schlussmann war aber Endstation. Der gab sich weder beim Versuch von Benjamin Bindereif (29.) und dem Aufsetzer von Willi Oliveira Schroer (31.) noch beim Abschluss von Tobehn (32.) eine Blöße. In der Folge hatte der Druck der Heimelf nachgelassen. So suchte der athletische Nico Königseder, kurz zuvor erst neu ins Spiel gekommen, aus 30 Metern Entfernung die Herausforderung. Der Ball flog dann knapp über den KSV-Kasten (36.). Schiri Merwarth schickte fünf Minuten später einen Gästespieler mit Gelb-Rot vom Platz (41.) und dann beide Mannschaften in die Pause.
Die zweite Hälfte begann durchaus verheißungsvoll für die Nordsternler. Gleich nach Wiederanspiel stand Eckert plötzlich frei, zirkelte den Ball aber knapp am Pfosten vorbei (46.). Zehn Minuten später war Aleksic wieder auf dem Posten, als er einen Schuss aus kurzer Entfernung von Lukas Stingl mit dem Fuß klärte (56.). Auch einen weiteren Versuch von Bäuerle nahm er sicher auf (59.). Dann hätte eine Co-Produktion der zur Halbzeit Eingewechselten den dritten Treffer bringen können. Nach einer prächtigen Linksflanke von Janos Müller köpfte Stingl aber aus drei Metern über die Querlatte (66.). Bis dahin war es war ein Spiel auf ein Tor gewesen gegen eine Grünwinkler Mannschaft, die sich fast komplett in den eigenen Sechzehner zurückzog und den KSV-lern nur wenig Lücken ließ. Dann aber endete der erste Grünwinkler Vorstoß mit einem ungeschickten Einsatz an der KSV-Strafraumgrenze. Im Gegensatz zu einer ähnlichen Aktion auf der anderen Seite traf der Unparteiische hier die korrekte Entscheidung. Sami Berrached verwandelte den Strafstoß sicher zum 2:1 (68.). Nach dem überraschenden Anschlusstreffer wurde das Geschehen auf dem Platz nun zunehmend unansehnlicher. Den Jungs vom Sportpark fehlte es einerseits an Einfallsreichtum, Chancen für eine Vorentscheidung zu kreieren und andererseits galt es, die Morgenluft witternden Halilic-Schützlinge vom eigenen Tor fern zu halten. Darin waren sie wenigstens erfolgreich, wenngleich sie damit die Anspannung im Fanblock strapazierten. Nur sehr spät hätte Jonas Kubiak für Beruhigung sorgen können, köpfte aber freistehend ebenfalls über den Balken (89.). Kurz darauf war der Dreier nach Hause geschaukelt. In diesem Fall ist es allein das, was zählt (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).
Aufstellung: Gonther – Zürn, Kubiak, Bindereif – Tobehn, Oliveira Schroer – Klodwig (46. Stingl), Walz, Bäuerle (64. Reinhard), Hartung (46. Müller) – Eckert (64. Monteiro)
Schiedsrichter: Peter Merwarth (FSV Büchenau)
Tore: 1:0 Eckert (11.), 2:0 Eigentor (24., Sulejmani), 2:1 Berrached (68., FE)
Zuschauer: 65