Sechster Sieg in Folge lässt KSV weiter auf Relegation hoffen.

Beiden Teams fehlten ihre treffsicheren Angreifer Octavian Budea (FVH) und Pablo Sanchez (KSV). Der Tabellenzweite kam damit besser klar und kompensierte dies mit vier Einschüssen verschiedener Torschützen. Nicht zuletzt spiegelt dies auch das harmonische Mannschaftsgefüge wieder, in dem sich alle Rädchen immer besser zu einem gut funktionierenden Getriebe zusammenfügen. Trainer Christian Stumpf konnte mit seinem derzeit reichhaltigen Spielerreservoir trotz einiger Absenzen nahezu aus dem Vollen schöpfen, während Kollege Wolfgang Bohr in dieser Beziehung mehr Grenzen gesetzt sind. Dessen Truppe konnte so auch nur sporadisch und während einer sehr ansprechenden Phase im zweiten Abschnitt den Gastgebern Problemstellungen liefern. Der KSV-Hüter behielt bei den wenigen brisanten Aktionen aber meist kühlen Kopf. Ansonsten war der Heimerfolg der Karlsruher ungefährdet und verdient.

Die Gastgeber setzten gleich zu Beginn offensive Akzente. So wurde Moritz Hartungs Schuss von der Strafraumlinie noch von der Torlinie gekratzt (10.). Dann klärte Hochstettens Keeper Fabio Lauinger den Versuch von Benjamin Bindereif (13.) und war auch beim Drehschuss von Matthias Eckert ebenso zur Stelle wie beim Nachschuss von Mauricio Monteiro (14.). Die KSV-er kontrollierten das Geschehen auch weiterhin, wenngleich die wenigen Vorstöße der Blau-Weißen stete Aufmerksamkeit erforderten. Dabei reagierte Döring im KSV-Kasten prächtig, als er einen Schuss von Zdenek Kolek aus acht Metern parierte (27.). Fünf Minuten später leitete Simon Schreiber den verdienten Führungstreffer für die Hausherren mit einem Steilpass auf Bindereif selbst ein. Dessen Linksflanke in den Fünfmeterraum verarbeitete Schreiber per Kopf, den von Lauinger zunächst abgewehrten Ball drückte der KSV-Stratege dann im zweiten Anlauf endgültig zum 1:0 über die Linie (32.). Marco Wied hatte danach die Gelegenheit zum Ausbau der Führung, köpfte einen Bindereif-Freistoß aber in die Arme des FVH-Schlussmanns (37.). Im Gegenzug hatte Marius Seith stattdessen den Ausgleich auf dem Fuß, Döring rettete aber per Fußabwehr im kurzen Eck (38.). Der 20-Meter-Schuss des wendigen Luca Bohr war dann weniger Erfolg versprechend, dennoch sicherte sich Döring den Ball erst im Nachfassen (41.). Mit einem Kopfball von Monteiro, der nach einer Hartung-Ecke über den Pfosten flog, leitete Schiri Hitscherich die Pause ein.

Die zweite Halbzeit war keine Minute vorbei, da war auch schon das zweite Tor gefallen. Bindereif erlief sich ein missglücktes Zuspiel in der Gästeabwehr und steuerte zielstrebig aufs Hochstettener Tor zu. Mit einem satten Flachschuss in die lange Ecke sorgte er mit dem 2:0 für vermeintliche weitere Dominanz (46.). Die Bohr-Truppe steckte den Schreckschuss aber bald weg und ging zunehmend engagierter zu Werke. Die Gastgeber wiederum agierten weniger konzentriert und gaben die optische Überlegenheit vorübergehend ab. Vor allem die versierten Luca Bohr, Lukas Zindl und Maxi Herbst versuchten unentwegt, aus dem Mittelfeld heraus die KSV-Defensive in Verlegenheit zu bringen. Was in der 62. Minute fast zum Anschlusstreffer geführt hätte, als Döring bei reichlich Unordnung im Strafraum zu weit aus seinem Kasten eilte, der Heber des FVH-Angreifers aber nicht gezielt genug ausgeführt wurde. Dann berappelten sich die Jungs vom Nordstern allmählich und kamen wenigstens wieder zu Torchancen. Einen Freistoß von Khlili Soltani köpfte Florian Engelhorn knapp neben den Pfosten (73.) und der vielbeschäftigte Lauinger hielt mit zwei tollen Aktionen gegen die frei vor ihm auftauchenden Engelhorn (75.) und Schreiber (78.) sein Team im Spiel. Die nicht nachlassenden Gäste waren annähernd gleichwertig, ihre Angriffe aber nicht gut genug für die aufmerksame KSV-Abwehr. Als mitten in die Schlussoffensive der Hardtler hinein Moritz Hartung von Timo Gob bedient wurde, krönte er seine Leistung mit einem sehenswerten Schlenzer ins lange Eck zum 3:0 (84.). Das Spiel war damit gelaufen. Auch Heiko Pflugfelder bekam aber noch Gelegenheit, sich von der Präsenz des FVH-Keepers zu überzeugen, der seinen scharfen Schuss aus spitzem Winkel zur Ecke abwehrte (89.). In der Nachspielzeit wurde den Stumpf-Schützlingen dann noch einmal ein schöner Spielzug aus den hinteren Reihen heraus gewährt. Im Strafraume legte dann Engelhorn auf Christopher Haupt ab, der überlegt zum 4:0-Endstand einnetzte (90.+1).

Nun darf man gespannt sein, wie sich die Jungs vom Hartmut-Circle beim samstäglichen Treffen bei den Neureuter Germanen gegen die Torfabrik des weit enteilten Tabellenführers schlagen werden. Eine Niederlage kann man zwar einkalkulieren, jedes andere Ergebnis liegt dennoch nicht völlig außerhalb der allgemeinen Vorstellungskraft. —H.D.Brumm—

Aufstellung: Döring – Pflugfelder, Zürn, Kubiak, Hartung – Wied, Schreiber – Haupt, Khlili Soltani, Bindereif – Eckert

Wechsel: Gob für Eckert (55.), Engelhorn für Haupt (68.), Dietrich für Bindereif (76.), Haupt für Khlili Soltani (86.)

Schiedsrichter: Ralf Hitscherich (FV Malsch)

Zuschauer: 46

Tore: 1:0 Schreiber (32.), 2:0 Bindereif (46.), 3:0 Hartung (84.), 4:0 Haupt (90.+1)