Abgesehen von den jeweiligen Anfangsphasen dominierten die Gäste aus FV Leopoldshafen die gesamte Begegnung und feierten einen wenn auch spät herausgeschossenen, so doch hochverdienten Auswärtserfolg. Sie verschafften sich damit erst mal ein beruhigendes Polster zu den gefährdeten hinteren Plätzen und schlossen nach Punkten zum Kontrahenten aus der Karlsruher Waldstadt auf. Auch wenn die Esch-Truppe nicht gerade vor Ideenreichtum sprühte, reichte größere Präsenz, stärkerer Erfolgswille und druckvolleres Offensivspiel aus, um sich ein eindeutiges Chancenplus zu erarbeiten und die schwach agierenden Gastgeber in Schach zu halten. Der KSV wiederum setzte auch im neuen Jahr seine eklatante Heimschwäche fort und ließ mit einer weitgehend indiskutablen Leistung ebenso enttäuschte wie ratlose Anhänger zurück.

Konnte man anfangs noch von ausgeglichenen Spielanteilen sprechen, war die Herrlichkeit bei den Nordsternlern spätestens nach einem 15-Meter-Schuss von Routinier Markus Ernst vorbei. Von der Innenkante des Torwinkels sprang der Ball wieder ins Feld zurück (20.). Kurz darauf kam Sascha Krebs frei zum Schuss, zielte aber knapp vorbei (23.). Etwas überraschend ließ die Schröcker Abwehr dann ein Zuspiel auf Berthold Daubner zu, der aus zehn Metern aber den reaktionsschnellen Daniel Greß nicht überwinden konnte (36.). Auf der anderen Seite brachten die KSV-Defensivkräfte nicht zum ersten Mal den FVL durch unkonzentriertes Agieren in Ballbesitz. Das Zuspiel von Ernst konnte Norman König indessen nicht veredeln, setzte er den Ball über den KSV-Keeper hinweg doch nur an die Querlatte (39.).

War das torlose Remis zur Pause schon schmeichelhaft für die Stumpf-Truppe, wurde die Hoffnung auf eine Leistungssteigerung bald nach Wiederbeginn zerstört, als Tim Eisen fast von der Außenlinie präzise in den KSV-Strafraum flankte. Krebs durfte den Ball praktisch ungehindert annehmen und überlegt zur längst fälligen 0:1-Führung einschießen (55.). Gleich mit der nächsten Aktion hätte Clemens Panzer schon ausgleichen können, brachte zehn Meter vor dem FVL-Keeper aber nicht den nötigen Druck unter den Ball (56.). Dann tankte sich Dominik Uicker durch die KSV-Reihen, zielte dann aus 18 Metern aber doch vorbei (60.). Gerade als sich die Gäste wieder in eine Feldüberlegenheit spielten, mussten sie stattdessen den Ball aus dem eigenen Netz holen. Mit einem klugen Zuspiel in den Strafraum überlistete Sven Gelke die Gästeabwehr. Adressat Schifferdecker`s strammen Schuss konnte Greß nur zur Seite abwehren, der aufgerückte Justl war zur Stelle und markierte aus spitzem Winkel den unerwarteten 1:1-Ausgleich (66.). Die selbstbewussten Blau-Weißen nahmen aber gleich wieder das Heft in die Hand und erspielten sich zahlreiche Torgelegenheiten. So trudelte der Ball bei einem Schussversuch von Sascha Piechatzek am zweiten Pfosten vorbei (72.) und Eisen verfehlte nach schönem Anspiel freistehend das Gehäuse (73.). Beim ungeordneten KSV dagegen lief weiterhin nichts zusammen und Kombinations- oder gar Angriffsversuche blieben jeweils im Ansatz stecken, weshalb man lange Zeit wenigstens noch auf einen schmeichelhaften Punktgewinn hoffen durfte. Vor allem, als man gegen Ende wieder einmal mit vereinten Kräften höchste Torgefahr bannen konnte (86.). Mit einem anfängerhaften Querpass vor dem eigenen Strafraum brachte man sich dann aber selbst auf die Verliererstraße. Der eifrige Tim Eisen nahm das Geschenk dankend an und netzte mit einem überlegten Flachschuss ins lange Eck zum späten, aber zweifellos verdienten 1:2 ein (89.).

Nach den Eindrücken dieses Spiels kann man den Leos sogar im kommenden Heimspiel gegen Tabellenführer FC West einiges zutrauen, während es beim KSV-Gastspiel in Blankenloch eine erhebliche Steigerung in allen Belangen braucht, um wenigstens die bisher gute Auswärtsbilanz nicht zu trüben. — H.D.Brumm (KSV)

Aufstellung: Schuster – Böttner, Decker (65. Zürn), Conermann, Wied – Schreiber, Hartung, Justl, Panzer – Daubner (62. Gelke) – Schifferdecker

Schiedsrichter: Maximilian Lang (SVK Beiertheim)

Zuschauer: 42

Tore: 0:1 Krebs (55.), 1:1 Justl (66.), Eisen (89.)