KSV hält Kurs.

Auch im Spiel gegen den bisherigen Tabellenvierten konnten die Karlsruher mit einem knappen 2:1-Erfolg ihre Spitzenposition festigen. Die ambitionierten Liedolsheimer verpassten es andererseits, bis auf zwei Punkte an den Tabellenführer aus der Waldstadt heran zu kommen. Das Duell blieb bis zum Schluss spannend und der Ausgang offen. Alle Akteure auf dem Platz, Schiedsrichter René Söllner eingeschlossen, überzeugten die Anhänger beider Lager, die ihr Kommen nicht zu bereuen brauchten. Sie sahen eine abwechslungsreiche, überwiegend kampfbetont geführte Partie, der aber auch die spielerischen Momente nicht fehlten. Ein Unentschieden, und selbst ein Auswärtsdreier des FVL wäre nicht unmöglich gewesen. Letztlich geht das Ergebnis auf Grund der besseren zweiten Hälfte und der klareren Torchancen zu Gunsten der Gastgeber aber schon in Ordnung.

Der Auftakt der Begegnung war ebenso unerwartet wie knackig. An zentraler Position schritt Jonas Kubiak in der dritten Spielminute zwanzig Meter vor dem Kasten zur Exekution. Sein strammer Freistoßball strich an der Gästemauer vorbei und schlug flach neben dem Pfosten zum frühen 1:0 ein. Nichts zu halten für den Keeper. Zehn Minuten später mussten die KSV-ler im eigenen Strafraum einige Schussversuche abwehren, konterten dann aber gefährlich über Hassan Hout, der jedoch nur den Pfosten traf (13.). Kurz darauf führte eine KSV-Nachlässigkeit im Spielaufbau schon für den Ausgleich. Geschickt spielten sich die Schwarz-Weißen auf der linken Seite bis zur Grundlinie durch. Hans Kyei warf sich gedankenschnell in die scharfe Hereingabe und drückte die Kugel aus kurzer Distanz zum 1:1 über die Linie (15.). Schon gleich nach dem Anspiel hatte Jonas Klodwig Pech, dass sein Schuss kurz vor der Torlinie von einem Gästespieler noch abgewehrt wurde. Im direkten Gegenzug allerdings bewahrte KSV-Keeper Christian Becker sein Team vor dem Rückstand (16.). Es wurde weiterhin intensiv um jeden Ball gekämpft und die beidseits offensive Ausrichtung sorgte für abwechslungsreiche Unterhaltung. Die Abwehrarbeit erledigten die Teams aber sehr konzentriert, weshalb sich vor den Toren nur wenige Gelegenheiten zur Ergebnisveränderung ergaben. So zielte FVL-Younster Aaron Roth am Tor vorbei (25.) und auf der anderen Seite köpfte Christoph Helfenritter, ansonsten guter Bewacher von Torjäger Kyei, einen Freistoß von Dennis Bäuerle knapp am Pfosten vorbei (27.). Beim Abschluss von Daniel Walz war dann die schnelle Reaktion von Felix Lampert gefragt (28.). In der Restspielzeit der ersten Hälfte belagerten die Dettenheimer noch einmal den Strafraum der Einheimischen, doch verpuffte die Schussorgie in deren dicht gestaffelter Verteidigung. So ging es mit dem 1:1 leistungsgerecht in die Pause.

Nach Wiederbeginn waren die Nordsternler sogleich agiler und zeigten im weiteren Verlauf auch den griffigeren Spielaufbau. Die Andeutung von Torgefahr war ein Kubiak-Freistoßball, den der stets energisch bearbeitete Bjarne Waßmuth an der rechten Stange nur unzureichend verwerten konnte (51.). Dann sorgte auf der anderen Seite Samuel Timilehin mit einem artistischen Fallrückzieher , der knapp am Torpfosten vorbei flog, für Bewunderung (63.). Kurz daruaf versuchte es Kubiak wieder mit einem direkten Freistoß aus 35 Metern, den Lampert aber noch um den Pfosten lenkte (66.). Zehn Minuten später war er erneut gefragt. Der von Waßmuth aussichtsreich in Position gebrachte Hassan Hout zog ab, der Lilser Goalie lenkte die Kugel aber noch über den Querbalken (76.). Nach dem zunächst abgewehrten Eckball kamen die Hausherren wieder in Ballbesitz und inszenierten von links einen feinen Angriff. Benjamin Bindereif brachte am Ende den Ball vors Tor, wo Hout ein gegnerisches Missgeschick ausnutzte und diesmal nervenstark am Goalie vorbei zum 2:1 einnetzte (77.). Den Vorsprung verteidigten die Truppe von Coach Christian Stumpf dann kampfstark und leidenschaftlich gegen nie aufsteckende Dettenheimer. Als in der Nachspielzeit ein Drehschuss von Nico Schweiger das Ziel knapp verfehlte (90.+1), waren die drei Punkte kurz danach unter Dach und Fach.

Danke an beide Mannschaften für die gute Unterhaltung und dem Schiri für die souveräne Leitung. Danke auch dem aufmerksamen Ballholservice, insbesondere dem von der Gegengeraden. Dem KSV stehen nun bis zur Winterpause noch drei Nachbarschaftstreffen gegen Hagsfeld (im Aufwind), Büchig und Blankenloch (Aufstiegskandidaten) ins Haus. Das wird ebenso schwierig wie interessant. Mit ihrem Teamgeist ist den Jungs aber trotz möglicher personeller Ausfälle eine weitere Aufstockung des Punktekontos zweifellos zuzutrauen. Dass es die maximale Ausbeute wird, werden unsere Freunde aus der Nachbarschaft indessen gerne und tatkräftig verhindern wollen. Halten wir sportlich dagegen (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Becker – Hartung, Kubiak, Helfenritter, Bindereif – Klodwig, Oliveira Schroer -Bäuerle – Walz – Hout (77. Eckert), Waßmuth

Schiedsrichter: René Söllner (FV Malsch)

Tore: 1:0 Kubiak (3.), 1:1 Kyei (15.), 2:1 Hout (77.)

Zuschauer: 89