In allen Belangen überlegen.

Nach dem vorsonntäglichen Gewürge beim knappen 1:0 gegen den FC 1921 legte die Truppe vom Nordstern gegen die Linkenheimer Zweite einen konzentrierten und selbstbewussten Auftritt hin. Offensivstark wie lange nicht arbeitete man sich eine Fülle von Torchancen heraus. Dem hatten die Gäste wenig entgegen zu setzen, zumal sie sowohl im Abwehrverhalten als auch bei offensiven Bemühungen viel zu häufig das Nachsehen hatten. Nur mit Glück und Geschick sowie Torwart-Oldie Ralf Weber, der mit beherzten Reaktionen mehrmals Treffer verhinderte, konnte der FVL eine höhere Niederlage verhindern. Die mangelnde Torausbeute war dann auch das einzige Manko, was sich die Stumpf-Jungs vorzuwerfen hätten.

Zunächst gönnten sich aber gleich mehrere KSV-Spieler einige Lässigkeiten und ließen unbehelligt Vannick Njenkam Njeum zum Abschluss kommen, zum Glück lenkte Keeper Dominik Döring den Ball noch um den Pfosten. Und nach der anschließenden Ecke wurde der Schuss von Kevin Goga knapp vor der KSV-Torlinie geklärt (2.). Danach setzten sich jedoch die Hausherren immer druckvoller in der gegnerischen Hälfte fest und kamen dann auch früh zum Führungstreffer. Nachdem Mauricio Monteiros Kopfball nach einer Ecke von Timo Gob noch von der Linie gekratzt wurde, unterlief einem FVL-Akteur ein unglückliches Handspiel. Den fälligen Strafstoß verwandelte Monteiro kompromisslos zum aus KSV-Sicht beruhigenden 1:0 (6.). Dann bediente Benjamin Bindereif mit einer Linksflanke Heiko Pflugfelder, dessen Kopfball eine Beute von Weber wurde (8.). Die fast identische Situation wurde den Zuschauern in der 27. Minute geboten. Zuvor klärten die Gäste gegen Dominik Pohl auf der Torlinie (19.) und Pflugfelder zielte nach schöner Ballstafette aus 16 Metern drüber (25.). Dann wurde Christopher Haupts Versuch noch zur Ecke abgefälscht (31.) Wenig später scheiterte Pflugfelder nach toller Linksflanke von Moritz Hartung aus vier Metern erneut am FVL-Keeper (35.) und eine Minute später setzte er eine schöne Hereingabe von Monteiro mit einem Kopfball Zentimeter am Pfosten vorbei (36.). Kurz darauf sprang ein missglückter Flankenball des überragenden Marco Wied vom Torwinkel wieder zurück ins Feld (38.). Ein schnörkelloser „Angriff“ sorgte dann endlich für das längst fällige zweite Tor. Nach Dörings Abschlag verlängerten Wied, Pflugfelder und Gob jeweils per Kopf und brachten so Christopher Haupt an der Strafraumgrenze in Ballbesitz. Der blieb cool und traf nervenstark am machtlosen Weber vorbei zum 2:0 (43.). Nachdem Pohl nach einer Gob-Ecke knapp das Linkenheimer Tor verfehlte (45.), pfiff der souveräne Maximilian Sitter (Wörth) zur Halbzeit.

Gleich nach Wiederbeginn erfreuten die KSV-Jungs mit ihrer wiedergewonnenen Spiellaune weiter ihre Anhänger. Zunächst wehrte Weber einen Schuss von Gob per Fußabwehr ab (47.). Sekunden später eroberte sich Haupt den Ball und passte gescheit in den Lauf von Pflugfelder, der sich im zweiten Versuch mit dem 3:0 belohnte (48.). Auf Seiten der Gäste verfehlte Niklas Scheuver aus 25 Metern klar den Kasten. Mit einer dennoch spektakulär zur Schau gestellten Flugeinlage machte KSV-Hüter Döring wohl eher auf seine Unterbeschäftigung aufmerksam (54.). Deutlich ernsthafter bemühte sich Kollege Bindereif, der aber knapp am Tordreieck vorbei zielte (56.), sich Minuten später allerdings als Freistoßgeber erfolgreicher betätigte. Seine Hereingabe nutzte Kapitän Monteiro, um unbehelligt zum 4:0 einzuköpfen (63.). Dann lenkte der Gästekeeper einen überraschenden 30-Meter-Versuch von Hassan Hout um den Pfosten (70.). Der trickste sich kurz darauf dann durch die Linkenheimer Deckung und zog aus acht Metern ab. Von Weber unglücklich abgeprallt fand der Ball dann den Weg zum 5:0 ins Tor (72.). Den nächsten Torerfolg leiteten die resignierenden Gäste dann selbst ein, als man durch ein kapitales Missverständnis in der eigenen Hälfte Sven Gelke in überraschende Schussposition brachte. Wie dieser dann die Kugel aus über 25 Metern in den Torwinkel bugsierte (74.), war ebenso sehenswert wie auch nach Spielende noch erklärungsbedürftig. Gleich nach dem Anspiel durfte sich Döring dann doch noch auszeichnen. Von Njenkam Njeum, der bei einem Konter aus kurzer Distanz abzog, ließ er sich aber nicht überwinden (74.). Ebenfalls ohne Torerfolg blieb auf der anderen Seite die schönste Aktion des zweiten Abschnitts. Pflugfelder flankte aus dem Lauf in den Strafraum, wo Florian Engelhorn mit herrlichem Flugkopfball nur knapp das Tor verfehlte (81.). Danach passierte nichts Nennenswertes mehr. Am Ende war ein tadelloser Auftritt der Waldstädter zu konstatieren, der allerdings durch eine insgesamt schwache und überforderte Linkenheimer Mannschaft begünstigt wurde. Diese eignet sich sicherlich nicht als Maßstab für das kommende Derby gegen A-Klassen-Absteiger SV Blankenloch. Als Außenseiter werden die KSV-er am kommenden Sonntag (11:00 Uhr !) dennoch nicht an die Eggensteiner Straße fahren.                 (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV)

Aufstellung: Döring – Klodwig, Kirchner, Monteiro, Hartung – Haupt, Pohl, Wied, Bindereif – Gob, Pflugfelder

Wechsel: Hout für Klodwig (56.), Engelhorn für Gob (61.), Gelke für Haupt (61.)

Schiedsrichter: Maximilian Sitter (Bavaria Wörth)

Zuschauer: 30

Tore: 1:0 Monteiro (6., HE), 2:0 Haupt (43.), 3:0 Pflugfelder (48.), 4:0 Monteiro (63.), 5:0 Hout (72.), 6:0 Gelke (74.)

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