FV Malsch zu stark für KSV

Mit dem FV Malsch gastierte eine Mannschaft beim Nordstern, in der viel Potenzial für ganz oben steckt. Sie ist auf allen Positionen formidabel besetzt, kampf- und spielstark und hat mit Nick Huditz einen außergewöhnlichen und zudem treffsicheren Fußballer in ihren Reihen. Die Karlsruher zeigten als Aufsteiger, dass sie über weite Strecken dennoch mithalten können, offenbaren aber hin und wieder zu viele Mängel, die den Gegner dann schnell wieder ins Spiel und das eigene Team in Bedrängnis bringen. Solches wird man sicher noch besser machen können. Kaum etwas ändern lässt sich allerdings an falschen Entscheidungen der Schiedsrichterkameraden. Zweifellos gebietet es die Fairness, deren Fehlleistungen am Ende des Tages zwar hinzunehmen, es zu akzeptieren fällt aber doch ziemlich schwer. Wenn wie heute in jeder Halbzeit im Strafraum ein Foulspiel gesehen wird, wo es keines gibt, ist das selbstverständlich bitter und sorgt allenthalben für höheren Puls – und beim Gegner für ein gelassen verschmitztes Lächeln. Ungeachtet dessen ist zu konstatieren, dass die Mälscher auch ohne die ihnen jeweils zu für sie günstigen Zeitpunkten geschenkten Strafstöße die Partie sicherlich nicht verloren hätten.

Schon von Beginn an war es ein intensives Spiel mit großem läuferischen und körperlichen Einsatz. Insbesondere die Gäste machten mächtig Dampf und Druck auf die KSV-Defensive. Nick Huditz zielte in der 6. und 11. Minute aber erstmal weit am Tor vorbei. Kurz darauf setzte er sich aber auf links leichtfüßig durch und brachte aus spitzem Winkel am KSV-Keeper vorbei seine Mannschaft früh in Führung (15.). Nur vier Minuten später nutzte er souverän das erste Elfmetergeschenk zum 0:2 (19.). Waren die Gastgeber bis dahin mit Fußballspielen noch wenig auffällig gewesen, näherten sie sich nach dem verdauten Schock allmählich ihrer Normalform. Daniel Walz behelligte mit einem 25-Meter-Schuss erstmalig, aber ohne Erfolg das FV-Tor (25.). Bereits mit der zweiten Annäherung stellten die Hausherren dann schon den Anschluss wieder her. Zunächst wehrte FV-Keeper Jannik Gräfinger den Abschluss von Jonas Klodwig noch ab, Arno Demarteau versenkte den Ball aber reaktionsschnell zum 1:2 (30.). Die Truppe von Christian Stumpf kombinierte sich nun immer häufiger in die gegnerische Zone. Die nächste Torgelegenheit entsprang einem Eckstoß von Walz. KSV-Innenverteidiger Jan Hunfeld köpfte jedoch am Pfosten vorbei (33.). Auch Luca Tobehn schaffte den Ausgleich nicht, als er aussichtsreich mit einem Flachschuss das Tor knapp verfehlte (38.).

Die KSV-ler kamen mit dem Bestreben aus der Kabine, möglichst zeitnah den zweiten Treffer nachzulegen. Nach sechs Minuten war dieses Vorhaben allerdings schnell Makulatur. Beim Vorstoß von Silas Keck zeigten sich die Karlsruher kaum im Bilde. Wenige Meter vor dem Tor hämmerte er die Kugel ebenso sehenswert wie unhaltbar zum 1:3 für Malsch ins Netz (51.). Kurz darauf verpasste Demarteau den schnellen Anschluss, als sein Schuss aus der Drehung am linken FV-Gestänge vorbei flog (54.). Es sollte für längere Zeit die letzte echte Torgelegenheit für das KSV-Team sein. Stattdessen bewahrte ihr Keeper Christian Becker mit drei Glanzparaden sein Team vor Schlimmerem (57., 59. und 64.). Danach passierte eine Viertelstunde lang außer zwei Gelben Karten und vier Spielerwechseln nichts Erwähnenswertes. Bis Robin Schempf aus dem Halbfeld eine Freistoßflanke an den zweiten Pfosten dirigierte und Lukas Stingl per Kopf auf Wilhelm Oliveira Schroer auflegte. Aus rund acht Metern ließ der Kapitän mit einem strammen Einschuss zum 2:3 den FV-Akteuren keine Abwehrchance (79.). Plötzlich reichte den Gastgebern erneut nur ein Treffer, um den Ausgleich zu erzielen. Ihre Anstrengungen waren dazu aber nicht zwingend geeignet, was sicherlich auch physisch begründbar ist. Schließlich war das Spiel für den KSV am Feiertag doch bereits das zweite innerhalb von drei Tagen, während die Schwarz-Gelben auf Grund des Nichtantretens ihres sonntäglichen Gegners FV Bruchhausen klar ausgeruhter und spritziger waren. Da aber ein Spiel erst mit dem Schlusspfiff entschieden ist (Phrasenschwein), durften die KSV-Anhänger immer noch leise auf eine Überraschung hoffen. Dem setzte Schiri Muschinski mit seinem Elfmeterpfiff aber ein jähes Ende. Schütze Huditz hatte bei der Ausführung dann auch noch etwas Glück, als der Ball vom Innenpfosten zum 2:4 hinter die Linie sprang (88.). Es kam aber noch heftiger. In der Nachspielzeit entwischte Luca Gräfinger den aufgerückten Hausherren und flankte von der Torauslinie an den zweiten Pfosten. Dort glückte Mario Schindele ein Kopfballaufsetzer gegen die Laufrichtung von Becker, der das Spielgerät beim Überschreiten der Linie zum 2:5-Endstand nicht mehr aufhalten konnte (90.+1).

Nach der dritten Liga-Niederlage in Folge saß der Frust zunächst tief bei den Waldstädtern. War man jahrelang nicht gewöhnt. Gerade als Neuling muss man das aushalten und annehmen. Das nächste Spiel kommt bestimmt, um es besser zu machen. Die Truppe aus Malsch hingegen hat sich mit dem verdienten Erfolg in der Tabelle weiter nach vorne gearbeitet (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Karlsruher SV: Christian Elias Becker, Jonas Klodwig, Martin Zürn, Jan Hunfeld (65. Pavel Bagrets), Wilhelm Oliveira Schroer, Daniel Walz, Luca Tobehn (65. Robin Schempf), Dennis Bäuerle, Leon Schmidt (77. Tim Hamm), Lukas Stingl, Arno Demarteau (77. Lukas Eckert)
Trainer: Christian Stumpf

FV Malsch: Jannik Gräfinger, Nico Kastner, Niclas Balzer, Gerrit Göring, Sven Stakenborg, Nick Huditz, Luca Gräfinger, Marcel Karcher, Silas Keck (75. Niklas Nußbaum), Adis Huskic (70. Denis Dedic), Ronnie Kastner (54. Mario Schindele)
Trainer: André Nuß, Patrick Huckle

Schiedsrichter: Fabian Muschinski, Leon Weber (beide FV Linkenheim) Noah Kittel (FV Ettlingenweier)

Zuschauer: 81

Tore: 0:1 Nick Huditz (15.), 0:2 Nick Huditz (19. Foulelfmeter), 1:2 Arno Demarteau (30.), 1:3 Silas Keck (51.), 2:3 Wilhelm Oliveira Schroer (79.), 2:4 Nick Huditz (88. Foulelfmeter), 2:5 Mario Schindele (90.+1)