Gut besetzte Auswechselbank als Erfolgsgarant.

Nach sehr ansprechenden ersten 45 Minuten mit einer effektiv heraus gespielten 2:0-Führung ließ der Tabellenführer nach der Pause eine halbe Stunde lang dann aber Spielverständnis und Ballsicherheit und zunehmend die Spielkontrolle vermissen. Erst in der Schlussviertelstunde machte sich vor allem das im Vergleich zu den Gästen höherwertigere Einwechselpotential des KSV auch ergebnismäßig bemerkbar. Zumal sich die SG durch eine Hinausstellung in den letzten Minuten noch selbst schwächte. So schaukelten sich die Stumpf-Schützlinge gegen den erwartet unangenehm zu bespielenden Gegner zu einem am Ende leistungsgerechten und verdienten Heimsieg.

Die erste gute Aktion sahen die Zuschauer nach zehn Minuten, als Matthias Eckert einen Angriff mit einem Flachpass in den Strafraum abschloss. Der Rüppurrer Schlussmann fasste sich allerdings vorahnend die Kugel vor einem lauernden KSV-Akteur. Dann wurde Eckert von Daniel Walz feinsinnig in Szene gesetzt, nach energischem Antritt aber an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht. Schiri Willi Ninmann ließ indessen den Vorteil für den in Ballbesitz gekommenen Luca Tobehn laufen. Mit seinem Flachschuss erwischte er Lukas Wammetsberger auf dem falschen Fuß und so schlug der Ball im langen Eck zur 1:0-Führung ein (17.). In der Folge hatten die Gastgeber die Partie unter Kontrolle, taten sich aber schwer beim Ausspielen von Torchancen. Dem zweiten Treffer ging dann allerdings eine vorzügliche Spieleröffnung aus den hinteren Reihen voraus und Eckerts finale Hereingabe fand diesmal in dem sich punktgenau positionierenden Tobehn einen dankbaren Abnehmer. Aus kurzer Distanz dirigierte er den Ball unhaltbar zum 2:0 ins obere Toreck (35.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff zeigte sich Lukas Stingl bei einer Flanke von Moritz Hartung mutig, seine Direktabnahme verfehlte allerdings klar das SG-Gehäuse (44.).

Sehr motiviert kam die Truppe von Marc Schön aus der Kabine. Die KSV-Akteure wurden frühzeitiger angelaufen und statt fast ausnahmslos mit langen Bällen zu operieren bemühte man sich um Kombinationsfußball. Da gleichzeitig sich die Gastgeber ungewohnte Ballverluste leisteten und Schwächen bei der Eroberung der zweiten Bälle zeigten, hatten die Rieberger eine halbe Stunde ein Übergewicht im Mittelfeld. Die Nordsternler verteidigten aber gewissenhaft und blockten mit Glück und Geschick einige Rüppurrer Abschlüsse, so dass Keeper Becker nicht wirklich behelligt wurde. Die Situation hätte sich wohl eher beruhigt, hätte Eckert nach einem schnellen Antritt von Janis Müller und dessen Hereingabe den schwierig zu nehmenden Ball freistehend verwerten können (64.). Auf der Gegenseite versuchte Daniele Pascariello sein Glück mit Distanzschüssen, die nur knapp das KSV-Gehäuse verfehlten (68., 74.). Es war ein von Walz eingeleiteter Konterangriff, der dann allen Unsicherheiten ein Ende bereitete. Bjarne Waßmuth veredelte eine weitere Hereingabe von Müller zum 3:0 (81.). Wenig später gab es dann eine unrühmliche Handgreiflichkeit an der Seitenlinie, die einen kurzzeitigen Tumult von Beteiligten und Unbeteiligten auslöste. Gewohnt gelassen beruhigte und regelte Referee Ninmann aber die Situation, die Rote Karte für den erst fünf Minuten zuvor eingewechselten Rüppurrer Patrick Armbrust war allerdings alternativlos (85.). Anschließend brachte er das Match dann ohne weitere Zwischenfälle über die Bühne. Fünf Minuten später erhöhten die Gastgeber aber noch auf 4:0. Kapitän Bindereif passte von der Grundlinie in den Strafraum, wo Müller mit einem strammen Flachschuss den guten Wammetsberger überwinden konnte (90.). Kurz darauf beendete der für ein paar Minuten auf den Platz beorderte Lukas Batke seine verletzungsbedingte Leidenszeit mit einer schönen Direktabnahme, die allerdings das Ziel weit verfehlte (90.+3).

Gegen den Tabellendritten FSSV steht nun für die Nordsternler eine echte Standortbestimmung an. Die Jungs sind zu allem fähig, so oder so (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Becker – Klodwig, Zürn, Wittemann, Hartung – Tobehn (82. Batke), Oliveira Schroer, Walz, Bindereif – Eckert (70. Waßmuth), Stingl (61. Müller)

Schiedsrichter: Willi Ninmann (TSV Schöllbronn)

Tore: 1:0 Tobehn (17.), 2:0 Tobehn (35.), 3:0 Waßmuth (81.), 4:0 Müller (90.)

Zuschauer: 72