Beide Mannschaften konnten nicht in Bestbesetzung antreten, so dass mit einem Fußball-Leckerbissen nicht zu rechnen war. Ungeachtet dessen entwickelten die Akteure genügend Ehrgeiz und auch die emotionale Seite kam in der dennoch fairen Partie nicht zu kurz. Dass die Begegnung lange Zeit nicht entschieden war und die Tore erst in der Schlussphase fielen, sorgte in dem als Mittelplatzgeplänkel einzustufenden Duell zudem noch für die nötige Spannung.

In der ausgeglichenen ersten Halbzeit neutralisierten sich beide Teams gegenseitig und die Offensivaktionen stellten beide Abwehrreihen nur ausnahmsweise vor Probleme. Auf Siemens-Seite war lediglich ein harmloser Schuss von Abdullah Balci zu verzeichnen (12.). Bei den Gastgebern zielte André Schifferdecker nach einem präzisen Zuspiel von Philipp Tunggul zu ungenau (19.) und wenig später knallte Marco Wied einen Freistoßball aus fünf Metern an die Querlatte (25.).

Nach Wiederanpfiff des mitunter zwar penibel, aber dennoch umsichtig leitenden Schiedsrichters versuchten die Akteure, die relative Langeweile des ersten Abschnitts vergessen zu lassen. Wenngleich von Spielkultur wenig zu sehen war, häuften sich nun die Torszenen auf beiden Seiten. Zunächst zirkelte Akeem Lux einen Freistoß über das KSV-Tor (55.). Schifferdecker machte es ihm kurz darauf nach (56.). Dann traf Lux, entscheidend gestört durch energisches Herauslaufen des Torhüters, wiederum nicht ins KSV-Gehäuse (57.). Sekunden später war Jonas Welz wiederum zur Stelle, als er gegen den frei vor ihm zum Schuss gekommenen David Weimar glänzend parierte (58.).

Nach einer Stunde verschafften sich die Skurjatin-Jungs eine leichte Feldüberlegenheit und kamen zu weiteren Chancen. USA-Heimkehrer Fabio Herbold schoss aber ebenso am SGS-Kasten vorbei (69.) wie Alexander Stark, der in seinem Abschiedsspiel (Danke Alex für fünf schöne Jahre) bei einem 20-Meter-Schuss einen Torerfolg knapp verpasste (72.). Kurz darauf sorgte dann aber Schifferdecker mit einem Traumtor zum 1:0 für die Vorentscheidung. Nach passgenauem diagonalen Zuspiel von Tunggul jagte er den Ball volley aus 14 Metern über den machtlosen Dennis Röckel hinweg unter die Latte des Siemens-Tores (75.). Die Andeutung einer Ausgleichschance hatte dann der eingewechselte Christian Jäger, der jedoch aus spitzem Winkel verzog (81.). Danach machten die Bluck-Buben nicht mehr den Eindruck, dem Spiel eine Wende geben zu können. Statt dessen gelang den Waldstädtern das zweite Tor. Timo Gob verarbeitete einen trotz Bedrängnis überlegt gezirkelten Pass von Marco Wied mit einem strammen Schuss zum 2:0 (88.). Dass Denis Krnjaca in der Nachspielzeit übers KSV-Tor köpfte, sorgte bei den Gastgebern für keine allzu große Aufregung mehr. Nach längerer Durststrecke durften sie sich vielmehr wieder über einen Dreier freuen, der letztlich auch nicht unverdient war.

Aufstellung: Welz – Stark, Böttner, Monteiro, Helfenritter (82. Pfeffinger) – Herbold (78. Heinzmann), Wied, Schreiber, Tunggul – Schifferdecker, Kalumbai (64. Gob)

Schiedsrichter: Sami Maliha (FV Ettlingenweier)

Zuschauer: 30

Tore: 1:0 Schifferdecker (75.), 2:0 Gob (88.)