Kein Sieger im Hardtwald-Derby
Mit dem 1:1 zwischen dem Karlsruher SV und Olympia Hertha blieben beide Teams nach zuletzt jeweils drei Siegen aus vier Spielen unbezwungen. Jeder der Kontrahenten hätte nach dem zur Pause bereits feststehenden Endergebnis im zweiten Spielabschnitt indessen den entscheidenden Treffer setzen können. So gesehen nahm die unter der souveränen Leitung von Schiri Werner Müller aus Hatzenbühl stehende Begegnung (trotz des Lokalcharakters mussten nur drei Verwarnungen ausgesprochen werden) einen für beide Seiten annehmbaren Ausgang.
Von Beginn an entwickelte sich ein beidseits intensiv geführtes Spiel. Die erste Torgelegenheit hatte Clemens Panzer, dessen Schuss aus acht Metern auf der Torlinie der Herthaner noch abgewehrt wurde (12.). Auf der anderen Seite verfehlte der dribbelstarke Vincenzo Pinelli mit einem 20-Meter-Versuch nur knapp das KSV-Tor (18.). Nach knapp einer halben Stunde mit ausgeglichenen Spielanteilen hatten sich die Hausherren ein leichtes Übergewicht erarbeitet und kamen auch prompt zum Führungstreffer. Im Zuge einer sehenswerten Kombination über mehrere Stationen bediente Simon Schreiber den links mitgelaufenen Benjamin Bindereif, der mit einem diagonalen Traumschuss in den Winkel das 1:0 markierte (27.). Die Stumpf-Truppe hatte danach ihre beste Phase und stand nahe vor dem zweiten Treffer. Panzer zielte aber aussichtsreich über den Kasten (38.) und weitere Gefahrenherde im Strafraum konnten die Gäste mit Glück und Geschick bereinigen. Just in diese Drangperiode hinein fiel stattdessen der überraschende Ausgleich. Nach einem Foulspiel blieben die Olympioniken auf Grund der Vorteilsregel in Ballbesitz, was die KSV-Deckung vorübergehend irritierte. Enzo Pinelli nahm den nach vorne geschlagenen Ball freistehend an und zirkelte diesen in einer Mischung von Glück und Cleverness über den etwas zu weit vor dem Kasten postierten Döring hinweg zum 1:1-Pausenstand ins Netz (42.).
Die Mannen von Coach Gourgiotis begannen den zweiten Abschnitt noch druckvoller und eroberten die Hoheit im Mittelfeld. Die KSV-er legten dagegen eine nicht gewohnte Passivität an den Tag und mühten sich vergeblich um einen durchdachten Spielaufbau. Offensivaktionen fanden so gut wie nicht statt Dies gelang den jetzt klar besseren und engagiert auftretenden Gästen besser, ohne jedoch den durchaus möglichen Führungstreffer erzielen zu können. Die Chance hierzu hatte nach einem Eckball erneut Pinelli, der in anderen Disziplinen als dem Kopfballspiel allerdings deutlich mehr Talent hat (60.). Kurz darauf bediente der KSV-Keeper bei einem missglückten Abschlag den eingewechselten Giancarlo Clinca, dessen schlitzohriger Versuch aus fast 35 Metern nur wenig über dem Zielpunkt landete (62.). Wenig später kam Angelo Celestini im Fünfmeterraum frei zum Abschluss, der Ball landete aber in den Armen von Döring (65.). Die weiterhin unkonzentrierten Waldstädter operierten weitgehend fahrig und waren von der Form der vergangenen Spiele weit entfernt. Wenigstens konnten sie mit solider Abwehrarbeit weitere Torchancen des Tabellenzehnten verhindern. Als Pablo Sanchez zehn Minuten vor dem Ende seinen Bewachern entwischte, hätte dennoch der Siegtreffer gelingen können. Mit einer Fußabwehr lenkte OH-Keeper Roman Müller den Ball aber gerade noch um den Pfosten und bewahrte damit sein Team vor einem unglücklichen Rückstand (80.). Während der Restspielzeit beherrschten die Defensivreihen ihre jeweiligen Widersacher, so dass am Ende eine Punkteteilung zu verbuchen ist, mit der die Blau-Weißen weniger zufrieden als die an diesem Tag nicht überzeugenden Gastgeber sein können.  —H.D.Brumm—-

Aufstellung: Döring – Zürn, Kubiak, Monteiro, Bindereif – Khlili Soltani, Schreiber – Hartung, Panzer, Haupt – Sanchez
Wechsel: Gob für Kubiak (66.), Daubner für Panzer (73.), Dietrich für Haupt (81.)
SR: Werner Müller (SV Hatzenbühl)
Zuschauer: 55
Tore: 1:0 Bindereif (27.), 1:1 Pinelli (42.)