Last-Minute-Treffer lässt Staffort jubeln
Eine ebenso unnötige wie unglückliche Niederlage sorgte beim vorherigen Tabellenzweiten für enttäuschte Gesichter. Dabei lief zunächst alles nach Plan. Mit Hilfe eines Freistoßes von Dominique Ollendorff markierte Timo Gob mit einem Kopfball aus drei Metern den frühen 1:0-Führungstreffer (9.). Wie schon vom Anpfiff weg kontrollierte der KSV das Geschehen dann mit gefälligen Kombinationen. Gegen die tief verteidigenden Gäste ergaben sich aber keinerlei gefährliche Szenen in deren Strafraum. Vielmehr kam Staffort im weiteren Verlauf immer besser zurecht und nutzte die sich einschleichenden Fahrigkeiten der Nordsternler für einige, allerdings harmlose Gegenangriffe. Einzig der für den verletzten Antonio Bugiada eingewechselte Philipp Dämmer gelang ein Abschluss. Der Schuss aus 25 Metern flog aber über den Kasten (38.).
Bissiger als die Hausherren gingen die Hardtler in den zweiten Abschnitt. Gerade hatten die Stumpf-Schützlinge wieder ihre Linie gefunden, verlor man an kurz vor der Mittellinie die Kugel und sah sich einem schnellen Gegenangriff gegenüber. Konnte KSV-Keper Dominik Döring den ersten Schuss noch abwehren, war er gegen den Nachschuss des stark abseitsverdächtig postierten Kai Ostermann zum 1:1 machtlos (50.). Die dadurch überraschten Hausherren hätten sich in den folgenden Minuten über einen weiteren Gegentreffer nicht beklagen dürfen. Patrick Kunz zielte aber nur knapp am Tor vorbei (54.) bzw. scheiterte an am KSV-Schlussmann (56.). Auf der anderen Seite sorgte eine Direktabnahme von Benjamin Bindereif, die Zentimeter am Pfosten vorbei strich (57.), für den Auftakt vermehrter Offensivbemühungen der KSV-er, die bis zum Schlusspfiff anhielt. Die defensiv orientierte Haury-Truppe setzte dennoch hin und wieder einige Nadelstiche nach vorne. Die Aktion von Ostermann, dessen Direktschuss knapp erfolglos war, blieb aber eine der seltenen annähernd gefährlichen Aktionen (71.). Auf der anderen Seite häuften sich die Torgelegenheiten, wenngleich die Durchschlagskraft der Hausherren zu wünschen übrig ließ. So zischte ein Schuss von Moritz Hartung aus fünf Metern (65.) ebenso am rechten Torgestänge vorbei wie Berthold Daubners Flankenverwertung in der 72. Minute. Nach einem Eckstoß hämmerte wiederum Daubner freistehend aus zehn Metern über das Gehäuse (78.). Richtig eingreifen musste SVS-Hüter Mike Neubauer erst bei einem Freistoß von Khlili Soltani, den er mit Mühe um den Pfosten lenkte (82.). In der Schlussminute der regulären Spielzeit köpfte der glücklose Daubner wiederum nur eine Winzigkeit am Stafforter Gehäuse vorbei (80.). Auch in der dreiminütigen Nachspielzeit bemühten sich die KSV-Recken um den Sieg bringenden Treffer. Indessen, der Schuss ging nach hinten los. Durch unglückliche Umstände erkämpfte sich Staffort noch einen abschließenden Eckstoß. An der Fünfmeterraumgrenze griff der hart bedrängte KSV-Hüter am Ball vorbei, so dass Abwehrroutinier Ingo Glaßmeyer kaum Mühe hatte, zum 1:2-Endstand einzuköpfen (90.+3). Frenetischer Jubel im Fanblock auf der einen, Kopfschütteln und Ärger über eigene Ungeschicklichkeit auf der anderen Seite. Dass zwei Mitkonkurrenten um den Relegationsplatz ebenso patzten, wollte keinen im KSV-Lager so richtig trösten. Ungeachtet dessen durfte ich die Haury-Truppe durchaus zu Recht über drei nicht einkalkulierte Punkte freuen. Dass die Jungs vom Nordstern beim kommenden Gastspiel in Kleinsteinbach ihre spielerischen Fähigkeiten besser und effektiver einsetzen müssen, wird man ihnen angesichts der erlebten Negativerfahrung kaum zu erklären brauchen. —H.D.Brumm—
Aufstellung: Döring – Daftarie, Zürn, Monteiro, Bindereif – Schreiber (70. Daubner), Khlili Soltani – Gob (60. Haupt), Ollendorff (82. Kubiak), Hartung – Eckert
Schiedsrichter: MatthiasKremser (Bretten)
Zuschauer: 75
Tore: 1:0 Gob (9.), 1:1 Ostermann (50.), 1:2 Glaßmeyer (90.+3)