Tobehn´s Doppelpack schlägt tapferen VfB

Der favorisierte Karlsruher SV brauchte lange, bis die drei Punkte gegen den Kontrahenten aus der Abstiegszone in Sichtweite waren. Vor allem im ersten Abschnitt blieb der Aufstiegsanwärter meilenweit von Normalform entfernt. Die Truppe vom Sportpark fand keine tauglichen Mittel, um das Grötzinger Abwehrbollwerk zu knacken. Die geschickt verteidigenden Jungs von Coach Patrick Welle ließen sich auch nicht annähernd in Bedrängnis bringen. Zwei Aktionen waren es allenfalls, welche mit Wohlwollen als Torchancen durchgingen. Zuerst spitzelte Routinier Philipp Benz mit großer Einsatzfreude dem zum Einschuss bereiten Lukas Stingl den Ball gerade noch vom Fuß ins Toraus (8.). Wenig später flog ein abgefälschter Freistoßball von Dennis Bäuerle am VfB-Gehäuse vorbei (15.). Weitere und bessere Gelegenheiten vermochten die Einheimischen nicht zu kreieren. Wenigstens funktionierte deren Defensivarbeit gewohnt sicher, was Goalie Malte Oldemeier einen geruhsamen Abend verschaffte (zumindest bis zum Schlusspfiff ;)

Aus der Kabine kamen die Gastgeber dann mit sichtlich mehr Power. Am tief stehend und kampfkräftig agierenden Rückrundensechsten bissen sie sich aber weiterhin die Zähne aus, auch weil ihnen im Kombinationsspiel nicht allzu viel gelang. Abgesehen von Hassan Houts 18-Meter-Schuss, der sehr nahe am VfB-Pfosten vorbei flog (54.), gab es vorerst nichts von Bedeutung zu berichten. Grötzingen kämpfte um jeden Ball und konnte dem zunehmenden Powerplay der Nordsterne bis in die Schlussviertelstunde standhalten. Nach vorne freilich ging bei der Welle-Truppe wenig bis nichts, entsprechende Versuche wurden von den KSV-lern schon im Keim erstickt. Auf der anderen Seite war VfB-Keeper Marc Märsch erst wieder nach 68 Minuten gefordert, als er einen Flachschuss von Lukas Stingl als Pflichtübung aufnahm. Der Druck auf sein Tor nahm weiter zu und zehn Minuten später waren alle VfB-Mühen vergeblich. Der Spitzenreiter hatte sich im Strafraum festgesetzt und Luca Tobehns erster Versuch sowie der Nachschuss von Stingl wurde von der vielbeinigen VfB-Abwehr bzw. von Märsch noch abgewehrt. Die zweite Chance ließ sich Tobehn dann aber nicht entgehen und drosch aus acht Metern den Ball mächtig zum 1:0 ins Gehäuse (77.). Im Bemühen um den Ausgleich wurden die Gäste dann etwas angriffslustiger, aber auch anfälliger für Gegenangriffe. Einen solchen schloss Dennis Bäuerle mit einem Weitschuss ab, der nur knapp vorbei strich (83.). Wenig später dann die endgültige Entscheidung. Bei einem erneut gut herausgespielten Konter überlupfte Janis Müller mit einer zielgenauen Linksflanke ins Strafraumzentrum die Abwehrkette. Tobehn konnte ohne Gegnerdruck annehmen und überlegt zum 2:0 einnetzen (87.).

Die Hottschecks hatten sich im Sportpark gut verkauft und mit großem Kampgeist dem Favoriten lange Paroli geboten. Wenngleich die KSV-ler diesmal ohne spielerischen Glanz blieben, imponierten sie dennoch mit nie nachlassendem Siegeswillen, der ihnen dann auch einen schlussendlich verdienten Dreier einbrachte. Nun geht es am kommenden Mittwoch zum abstiegsbedrohten FV Rußheim, der ebenfalls um jeden Punkt kämpfen wird und zudem ohnehin als KSV-Angstgegner gilt. Eine erneut schwierige Aufgabe, bei der am Ende wiederum hauptsächlich das Ergebnis zählt (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Oldemeier – Klodwig, Zürn, Wittemann, Yasa (79. Bagrets) – Tobehn, Oliveira Schroer, Bäuerle, Müller (89. Hunfeld) – Hout (63. Hartung), Stingl (86. Monteiro)

Schiedsrichter: Vasile Ravar (Alem. Eggenstein)

Tore: 1:0 Tobehn (77.), 2:0 Tobehn (87.)

Zuschauer: 75