Während der ersten Spielhälfte waren die KIT-Akteure klar spielbestimmend und inszenierten meist über die Flügel schnelle und schnörkellose Angriffsversuche. Echte Torchancen wussten die abstiegsbedrohten Waldstädter allerdings einsatzfreudig zu verhindern, worunter indessen ein geordneter Spielaufbau litt. Und so hatten die ebenso routiniert wie robust auftretenden Uni-Kicker das Heft des Handeln fest im Griff. Mehr als ein in die Abwehrmauer getretener Freistoß von Christopher Hennig war jedoch nicht zu vermelden (16.). Vielmehr hätte auf der Gegenseite André Schifferdecker das Geschehen auf den Kopf gestellt, wäre ihm bei einer diagonalen Hereingabe von Marcel Böttner im Fünfmeterraum eine bessere Verarbeitung des etwas zu hoch ankommenden Balles möglich gewesen (31.). Mehr Glück, allerdings das der Tüchtigen, hatten zehn Minuten später die Gastgeber. Einen weit aus dem Halbfeld in den Strafraum geschlagenen Ball konnte Kapitän Felix Decker per Kopf noch aus der Gefahrenzone bringen. Frederick Sladeck stand vor dem Strafraum aber goldrichtig und nutzte die kurzfristige Freiheit zu einem strammen Schuss in den Torwinkel zum durchaus verdienten, aber zu diesen Zeitpunkt nicht unbedingt erwarteten 1:0 (41.).

Nach dem Seitenwechsel war der KSV sichtlich präsenter. Zunächst hatten aber die Hausherren die erste Torgelegenheit, als André Dittrich nur das Außennetz (47.) traf. Wenig später lag dann aber der Ball im KIT-Kasten. Die Nordsternler spielten sich endlich einmal ordentlich nach vorne. Über Asmir Tesfamariam und Daniel Arnold kam Schifferdecker an der Strafraumlinie in Ballbesitz und bugsierte die Kugel mit einem sehenswerten Heber unter die Latte zum 1:1-Ausgleich (49.). Danach besannen sich die Waldstädter zunehmend auch ihrer spielerischen Fähigkeiten und man durfte sogar auf eine positive Wende hoffen. Die Truppe von Frank Zürn blieb aber weiterhin aufmerksam und gefährlich. So konnte Decker vor dem schnellen Sladeck mit der Fußspitze gerade noch über die Torauslinie klären (59.). Den folgenden, scharf und flach von Arno Nagel auf den ersten Pfosten gezogenen Eckball fälschte dann Böttner bei seiner Rettungsaktion ins eigene Netz ab (69.). Die Stumpf-Truppe raffte sich nach dem unglücklichen 1:2-Rückstand schnell wieder auf und gestaltete die Partie weitgehend ausgeglichen. Wieder war es Schifferdecker, der nach einem Abwehrschlag vor dem Ausgleichstreffer stand. KIT-Keeper Daniel Füger konnte er zwar erneut überlobben, den Ball diesmal aber nur knapp nicht in dessen Gehäuse unterbringen (68.).

Gegen Ende der Partie standen die beiden Akteure wiederum im Mittelpunkt. Füger fischte einen Schuss des KSV-Angreifers jedoch reaktionsschnell noch von der Linie und hielt den Vorsprung für die Heimmannschaft (82.). Die letzte Schlussoffensive des KSV verpuffte dann am konsequenten Abwehrverhalten der Grün-Weißen, aber auch an den eigenen Unzulänglichkeiten. Der Platzverweis von KIT-Akteur Hennig in der Schlussminute fiel nicht mehr ins Gewicht und die Punkte blieben so auf der westlichen Seite des Adenauerrings. Zweifellos war der Sieg insgesamt verdient, wenn dieser auch für den weiter gebeutelten Nachbarn recht unglücklich zu Stande kam. Durch die gleichzeitigen Erfolge sind die Leidensgenossen im Abstiegskampf dem KSV jetzt noch bedrohlicher auf die Pelle gerückt. Allen Beteiligten steht damit noch ein spannendes Saisonfinale bevor." Hans Dieter Brumm"

Aufstellung: Brenner – Böttner, Decker, Wied, Helfenritter – Schreiber, Arnold (75. Hout), Hartung, Justl (46. Gob) – Tesfamariam, Schifferdecker

Schiedsrichter: Moritz Nagel (ASV Hagsfeld)                               

Zuschauer: 50

Tore: 1:0 Sladeck (41.), 1:1 Schifferdecker (49.), 2:1 Böttner (69.. ET)

Rote Karte: Hennig (KIT, 90.)