Nichts zu holen beim neuen Tabellenführer
Der Karlsruher SV musste im Aufeinandertreffen der beiden A-Klassen-Absteiger in der Anfangsformation auf vier Stammkräfte verzichten und im weiteren Verlauf verletzungsbedingt wechseln. Trotz dieser Umstände boten die Gäste an der Hertzstraße eine durchaus ordentliche Leistung, allerdings hätte es für etwas Zählbares schon einer anständigen Portion Glück gebraucht. Obwohl zwischenzeitlich der Ausgleich möglich war, stand unterm Strich jedenfalls ein verdienter Dreier des neuen Klassenprimus´. Die Gastgeber stellten in vielen Belangen die besseren Akteure und über die gesamte Spielzeit hinweg das bestimmende Team. Sollte Trainer Karl-Heinz Bluck weiterhin auf dieses Personal zurück greifen können, gehört die SG Siemens zweifellos zu einem der ersten Aufstiegsanwärter.
Die Anfangsphase stand ganz im Zeichen der offensiven Hausherren. So hebelten sie mit schnörkellos vorgetragenem Kombinationsspiel die KSV-Defensive schon nach sechs Minuten aus. Die Rechtsflanke von Fabian Fildin köpfte David Weimar aber aus zwei Metern über den Kasten. Dann schoss Tobias Haackmann aus zwölf Metern (13.) ebenso vorbei wie Weimar, der acht Meter vor dem Tor nur unzureichend Maß nehmen konnte (19.). Bis dahin kamen die Waldstädter so gut wie nicht in den Siemens-Strafraum, schafften aber gleich mit dem ersten gelungen Angriff die Führung. Timo Gob bediente mit einem gut getimten Steilpass Hassan Hout, der schneller als die SGS-Innenverteidiger reagierte und den Ball an Keeper Rene Nagel vorbei zum 0:1 ins Tor spitzelte (24.). Die Freude auf KSV-Seite währte indessen nicht lange. Vom Anspiel weg bekamen die wohl etwas unkonzentrierten KSV-er keinen Zugriff auf den Gegner. Am Ende der Ungeschicklichkeiten setzte sich David Weimar im Strafraum durch und zirkelte die Kugel passgenau neben den Pfosten zum 1:1-Ausgleich (25.). Dennoch spielten die Gäste jetzt besser mit. Gerrit Conermann köpfte am Siemens-Kasten vorbei (30.), den Hassan Hout aus 25 Metern ebenfalls verfehlte (34.). Kurz vor dem Pausenpfiff hatte Conermann sogar die Führung auf dem Schlappen, sein Schussversuch im Fünfer missglückte verletzungsbedingt indes deutlich (44.). Dennoch gingen die Mannen von Trainer Christian Stumpf nicht unzufrieden in die Halbzeit.
Im zweiten Teil der Partie ging die SG dann schnell in Führung. Bei einem umstrittenen Zweikampf im Mittelfeld blieb die Pfeife des allerdings souverän leitenden Unparteiischen Joachim Scheidt stumm. Die Siemensianer gingen mit der Situation geschickter um, während die KSV-Akteure nicht schnell genug auf ein weites Zuspiel ins Abwehrzentrum reagierten. Patrick Schneider überwand dann den etwas zu weit vor dem Tor postierten Kevin Schuster mit einem geschickten Heber zum 2:1 (49.). In der Folge bestimmten die Hausherren dann klar das Spiel. Selbstbewusst arbeiteten sich die technisch versierten und lauffreudigen Akteure immer wieder zum KSV-Tor vor. Schuster verhinderte per Fußabwehr gegen den Achtmeter-Schuss von Fabio Linder aber einen höheren Rückstand (56.) und Haackmann zielte etwas zu hoch (62.). Mitte der zweiten Hälfte fanden die Nordsternler wieder besser in die Partie und kamen bei nun ausgeglichenem Verlauf auch zu Ausgleichschancen. Zunächst verpasste Berthold Daubner eine Hereingabe von Mauricio Monteiro kurz vor der Torlinie nur um Zentimeter (79.). Kurz darauf hatten die KSV-Anhänger schon den Torschrei auf den Lippen, der Kopfball von Michael Engelhorn klatschte jedoch noch an die Querlatte und von dort vor die Füße von Felix Erlewein, der aber frei stehend die sich bietende Einschussmöglichkeit nicht nutzen konnte (80.). Statt des möglichen 2:2 stand es Sekunden später 3:1. Nach einem Siemens-Einwurf brachten die Waldstädter den Ball in Pfostennähe nicht aus der Gefahrenzone und aus dem Getümmel heraus konnte Linder scharf nach innen geben, wo der allein gelassene Haackmann nur noch die Innenseite hinhalten musste (81.). Mit einer starken Schlussphase dominierten die Bluck-Schützlinge das Geschehen und ließen nichts mehr anbrennen. Schneider prüfte nochmal den KSV-Hüter, der wiederum per Fuß klären konnte (88.). In gleicher Weise agierte auf der anderen Seite Rene Nagel, der gegen Daubner den vermutlich zu späten Anschlusstreffer verhinderte (90.) —H.D.Brumm(KSV)—

Aufstellung: Schuster – Erlewein, Helfenritter, Engelhorn Michael, Schreiber – Conermann Hartung, Khlili Soltani, Monteiro, Hout – Gob

Eingewechselt: Daubner für Conermann (44.), Gherezghiher für Hartung (45.), Conermann für Hout (69.), Eckert für Gob (83.)

Schiedsrichter: Joachim Scheidt (FC Espanol Karlsruhe)

Zuschauer: 22

Tore: 0:1 Hout (24.), 1:1 Weimar (25.), 2:1 Schneider (49.), 3:1 Haackmann (81.)