Mit zwei späten Toren und auf der Basis einer erheblichen Leistungssteigerung im zweiten Spielabschnitt entschieden die mit Personalproblemen angereisten Männer vom Nordstern das Nachbarschaftsderby gegen den bisherigen Tabellendritten aus Büchig und festigten damit ihren Mittelfeldplatz mit Tendenz nach oben. Die Stumpf-Truppe hätte sich allerdings über einen vorentscheidenden Halbzeitrückstand nicht beschweren dürfen, brachten sie doch insbesondere während der ersten halben Stunde kaum einen Fuß auf den Boden. Das entsprechend enttäuschte Yüksel-Team hingegen muss sich eine mangelnde Chancenverwertung anrechnen lassen und verpasste die Chance, auf Platz zwei vorzurücken.

Schon früh setzte Tobias Huber mit einem allerdings zu harmlosen Schuss von der Strafraumgrenze ein erstes Zeichen (7.). Wenig später zog Ralf Urschel freistehend ab. Kevin Schuster, der nach der Mitwirkung im Vorspiel der zweiten Mannschaften wegen des kurz vor Spielbeginn ausgefallenen Felix Brenner auch noch das Tor der Ersten hüten musste, reagierte mit einer großartigen Fußabwehr (11.). Dann verpasste Fabian Früh nach einer Ecke die Chance zur Führung, als er aus fünf Metern das Gehäuse nicht traf (22.). Die größte Gelegenheit bot sich dem jungen Max Grether, der bereits den KSV-Keeper ausgespielt hatte, aber nur den Pfosten traf (26.). Sekunden später zischte sein diagonal angesetzter Schuss knapp vorbei (27.). Ein zweiter Versuch von Urschel aus 18 Metern war zu schwach für Schuster (30.). Bis dahin war vom im zerfahrenen KSV-Spiel nichts Konstruktives zu sehen. Als Sebastian Justl nach einer halben Stunde aus 25 Metern das Büchiger Tor anvisierte, war dies das erste, wenn auch harmlose Annähern der Gäste seit dem Anpfiff des souverän leitenden Bruchsaler Unparteiischen Christian Steime Dennoch hätte Felix Decker den Spielverlauf der ersten Hälfte zu Gunsten der nun etwas besser agierenden Waldstädter fast auf den Kopf gestellt. Sein Kopfball nach einem Freistoß fischte VSV-Schlussmann Kevin Nagel mit einem tollen Reflex noch von der Linie (37.).

Auch die zweite Hälfte begannen die Hausherren druckvoll, ohne jedoch zu nennenswerten Gelegenheiten zu kommen. Mehr als ein Freistoß von Urschel, der sich im Außennetz verfing (63.), sprang zunächst nicht heraus. Inzwischen hatte sich der KSV langsam aber stetig zurück ins Spiel gearbeitet und bereitete mit einem nun kämpferisch und taktisch verbesserten Auftreten den Büchiger Akteuren zunehmend Probleme. So konnte man beispielsweise Decker nach einem Freistoß nicht am Kopfball hindern, der Kapitän setzte diesen aber nur knapp neben den Pfosten (68.). Ein weiteres Zeichen setzte Seddik Kalumbai, dessen 25-Meter-Versuch für Nagel aber kein Problem darstellte (70.). Dennoch versuchte es Büchig weiter, doch noch zum Erfolg zu kommen, fand indessen kaum geeignete Mittel mehr. So resultierte leidglich aus einem von der KSV-Deckung abgewehrten Eckball eine Möglichkeit, als Emmanuel Ampratwum aus 20 Metern knapp am Tor vorbei zielte (75.). Als die KSV-Anhänger bereits mit einer Punkteteilung zufrieden gewesen wären, sorgte Clemens Panzer für unerwarteten Jubel. André Schifferdecker trat einen an Kalumbai verursachten Freistoß in den Büchiger Strafraum, den zu kurz abgewehrten Ball hämmerte Panzer vom Strafraumeck diagonal neben den zweiten Pfosten zum 0:1 ins VSV-Tor (82.). Den Vorsprung verteidigten die Gäste mit einer engagierten Teamleistung. Ampratwum versuchte es zwar nach Ablauf der regulären Spielzeit nochmals aus 20 Metern, der Ball zischte jedoch über den Querbalken (90.). Stattdessen kam in der Nachspielzeit Schifferdecker nach einem Befreiungsschlag an den Ball, konnte mit etwas Glück den herausgeeilten VSV-Keeper umspielen und den zweiten und endgültig entscheidenden Treffer zum 0:2 setzen (90.).

Aufstellung: Schuster –Böttner, Decker, Wied, Schreiber (73. Pfeffinger) – Panzer, Arnold, Hartung, Straub – Justl (61. Schifferdecker), Kalumbai (85. Tesfamariam)

Schiedsrichter: Christian Steimel (Bruchsal)

Zuschauer: 53

Tore: 0:1 Panzer (82.), 0:2 Schifferdecker (90.)