Im ersten Pflichtspiel der KSV-Ersten auf dem frisch sanierten Rasen des alten Nordsternplatzes zog die Truppe von Christian Stumpf nicht unverdient in die nächste Runde ein. Mit dem 3:1-Erfolg gegen die klassenhöheren Neureuter Germanen überraschten die KSV-ler nicht nur ihre Anhänger. In der umkämpften Partie zeigte Germania zwar die reifere Spielkultur und hatten insbesondere im ersten Abschnitt einen höheren Ballbesitzanteil, die Gastgeber verzeichneten dagegen ein leichtes Plus an Torgelegenheiten und glänzten vor allem mit mannschaftlicher Geschlossenheit und Einsatzwillen.

Letzteres machte sich gleich in der ersten Viertelstunde bemerkbar. Nach prächtigem Zuspiel des auffälligen Dominik Germar scheiterte Lukas Batke nur am starken Gästekeeper (6.). Viel Betrieb vor dem Tor der Germanen, die den Ball nicht aus der Gefahrenzone brachten, gab es dann im Verlauf eines Eckstoßes. Innenverteidiger Jonas Kubiak reagierte klug und schnell und brachte die Kugel aus acht Metern überlegt zur 1:0-Führung im Netz unter (15.). Nach Balleroberung unmittelbar nach dem Toranstoß konnte Batke in vielversprechender Position den schwierigen Ball nicht für den finalen Abschluss verarbeiten. Statt des möglichen 2:0 fiel im Gegenzug dann der Ausgleich. Toni Katic überlistete am Fünfmeterraum die etwas ungeschickt operierenden Gegenspieler und verlängerte die weite Linksflanke per Kopf zum 1:1 (16.). Im weiteren Verlauf war Germania dann besser im Spiel und ließ den Ball sicher und ansehnlich laufen. Der KSV hatte wenig Zugriff, stellte aber die Räume geschickt zu und ließ so keinerlei Torgefahr aufkommen. Vielmehr musste auf der Gegenseite Goalie Marco Rausch bei einem Kubiak-Freistoß (32.) und bei einer scharfen Hereingabe von Bjarne Waßmuth (43.) rettend eingreifen. Der unentschiedene Pausenstand beließ damit beiden Teams noch alle Möglichkeiten.

Die ersten fünfzehn Minuten nach Wiederanpfiff von Marco Gindner (Daxlanden), der unaufgeregt leitete und knifflige Situationen EM-affin entschied, bestimmte zunächst weiter der Kreisligist. So bot sich wenig überraschend Christian Müller die Gelegenheit zur Führung, was aber KSV-Schlussmann Christian Becker mit einer prächtigen Parade zu vereiteln wusste (55.). Auf der anderen Seite verhinderte Rausch ebenfalls den Rückstand, als er einen Freistoß von Matthias Eckert um den Pfosten lenkte (63.). Dies war gleichzeitig auch der Auftakt zur vorentscheidenden Phase des Spiels. Denn kurz darauf zog Janis Müller auf der linken Außenbahn auf und davon und flankte von der Grundlinie weit hinter den zweiten Pfosten, wo Batke technisch gewitzt auf Willi Oliveira-Schroer zurück legte. Dessen Flachschuss überquerte dann neben dem linken Pfosten die Torlinie zum zu diesem Zeitpunkt etwas überraschenden 2:1 (64.). Keine drei Minuten später kombinierten sich die Nordsternler von hinten heraus ins Neureuter Hoheitsgebiet. Von dort steckte Waßmuth zielgenau auf Eckert durch, der die Kugel mit etwas Glück am alleine gelassenen Goalie Rausch vorbei zum 3:1 im Tor unterbrachte (67.). Der Jubel der Hausherren war noch nicht verrauscht, erlebten sie eine erneute Schrecksekunde: Marco Nasti hämmerte einen Freistoß an die Latte des KSV-Gehäuses (68.). Dessen weiterer Versuch aus 35 Metern (74.) war dann allerdings weniger gefährlich. Kurz darauf spielten sich die KSV-Eigengewächse Eckert und Waßmuth auf der rechten Seite sehenswert durch, der abschließende Flachschuss verfehlte aber knapp das Gehäuse (77.). In der Schlussviertelstunde verstärkten die Gäste nochmals ihre Bemühungen, operierten allerdings wenig ideenreich und zunehmend mit hohen Bällen in den Strafraum, die stets eine Beute von Becker wurden. Und bei einer Chance von Gäsgtespieler Müller war Moritz Hartung auf der Hut (78.). Fünf Minuten später indessen sah man den Ball fast schon im KSV-Kasten, als Kapitän Katic bei einem seiner wenigen Ballkontakte den KSV-Keeper überlobbte. Mit einer einzigartigen Energieleistung konnte Jonas Klodwig den Ball aber noch von der Linie schlagen (83.). Ein Anschlusstreffer hätte die Spannung zweifellos erhöht. So aber kontrollierten die Waldstädter gegen nachlassende Germanen die Schlussphase und ließen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.

Die zufriedenen Anhänger erfreuten sich wenig später an einem schönen Flug ihrer Mannschaft, die eine tolle Punktlandung hinlegte. Aber bitte nicht gleich abheben, gell Jungs (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Becker – Klodwig, Wittemann  (30. Waßmuth), Kubiak, Bindereif – Germar (46. Hartung), Oliveira-Schroer, Batke – Pallmer (76. Knudsen), Stingl (Eckert), Müller

Schiedsrichter: Marco Gindner (Daxlanden)

Zuschauer: 85

Tore: 1:0 Kubiak (15.), 1:1 Katic (16.), 2:1 Oliveira-Schroer (64.), 3:1 Eckert (67.)

„Heiße Temperaturen, coole Jungs“