Gut mitgehalten, aber hoch verloren.

In der Nachholpartie vom 19. Spieltag musste sich der Karlsruher SV gegen Aufstiegsanwärter FV Leopoldshafen geschlagen geben. Der erste Abschnitt ging verdient an die Schröcker, weil sie deutlich mehr Torannäherungen hatten und der Zweitore-Vorsprung dem Spielverlauf entsprach. Die Gastgeber hingegen konnten das gegnerische Tor nur bei drei Standardsituationen bedrohen. In der zweiten Halbzeit stellte sich das Chancenverhältnis gerade umgekehrt dar. Die KSV-er vermochten daraus aber kein Kapital zu schlagen, während der effektive Tabellendritte aus zweieinhalb Gelegenheiten zu zwei weiteren Treffern kam. Die eingespielten Gäste stellten insgesamt das reifere Team und gewannen letztlich verdient, wenn auch etwas zu hoch.

Die faire Partie begann gleich mit einem Paukenschlag. Bei einem diagonal in den Strafraum getretenen Freistoß nutzte Mario Mayer die fehlende Abstimmung in der KSV-Hintermannschaft am hinteren Pfosten sogleich aus und erzielte per Kopf aus zwei Metern das Führungstor (1.). Als sich die Stumpf-Truppe langsam erholt hatte, gaben zwei Freistöße Anlass zur Hoffnung. Dominik Kirchner zirkelte die Kugel mit einem gewaltigen Versuch von der Mittellinie nur knapp am Torwinkel vorbei (13.) und Daniel Walz schaffte es auch im Nachschuss nicht, den FVL-Keeper zu bezwingen (18.). Dann musste allerdings Martin Zürn auf der anderen Seite gegen einen durchgebrochenen FVL-Angreifer mit tollem Einsatz gerade noch rettend eingreifen (24.). Im Gegenzug köpfte Benjamin Bindereif bei einem Freistoß von Malte Oldemeier ans Außennetz (25.). Gerade als sich die Begegnung ausgeglichener gestaltet hatte, schlugen die Blau-Weißen erneut zu. Sascha Krebs erlief sich auf der rechten Angriffsseite ein prima Zuspiel und ließ mit einem Flachschuss ins lange Eck das 0:2 folgen (26.). Wenig später tauchte der Torschütze alleine vor dem KSV-Keeper auf, Angelo Celona klärte aber zur Ecke (30.). Beim nun klar dominierenden Gast versuchte es Krebs erneut mit einem erfolglosen Flachschuss (41.) und Dominik Uicker zielte aus 25 Metern über die Kiste (43.).

Zum Wiederbeginn kamen beide Mannschaften wie ausgewechselt aufs Feld. Die Hausherren zeigten neben anhaltendem Einsatzwillen nun auch ansehnlichen Spielaufbau mit zahlreichen Offensivszenen. Die Truppe von FVL-Coach Daniel Nischke verlor hingegen die Spielkontrolle und hatte nur noch wenig Zugriff auf die Akteure des Aufsteigers, die zunehmend überlegener wurden. So verfehlte Daniel Walz nach feinem Spielzug mit einem Diagonalschuss nur knapp den Kasten (46.). Seine Hereingabe setzte wenig später Hassan Hout per Kopfball nur Zentimeter am Pfosten vorbei (50.) und auch fünf Minuten später zielte er nur knapp vorbei (55.). Dann wagte Kapitän Marco Wied einen tollen Fernschuss, Gästekeeper Daniel Greß lenkte den Ball aber ebenso prächtig im Übergreifen noch über den Balken (57.). Nach der anschließenden Ecke stand Hout am zweiten Pfosten frei, köpfte aber über die Kiste und vergab zum längst verdienten Anschlusstreffer (58.). Wenngleich die zweitbeste Abwehr der Staffel und deren Vorderleute in der Folge sehr aufmerksam agierten, schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, wann der KSV zum Torerfolg käme. Mitten in diese Phase hinein zeigten die Leos ihre Effektivität, als bei einem schnellen Konterspiel Uicker von rechts präzise in die Mitte passen konnte. Beim Zuspiel stand dieser zwar im Abseits, was für Schiri Gindner aber nicht leicht erkennbar war. Passabnehmer Krebs ließ sich davon nicht beirren und drückte zum 0:3 ein (69.). Der nächste Nackenschlag traf die geschockten Nordsternler nur vier Minuten später. Mit einem Zuckerpass von Mario Mayer auf Krebs wurde die Defensive erneut ausgehebelt. Der dreifache Torschütze brachte die Kugel am heraus eilenden Celona vorbei routiniert im langen Eck zum 0:4 unter (73.). Die Gastgeber waren mittlerweile bedient und selbst der Ehrentreffer wollte nicht gelingen. Nicht nur der Freistoß von Sven Gelke, der knapp am Gestänge vorbei flog, hätte solches verdient gehabt (80.). Zu diesem Zeitpunkt hatten die Leopolshafener die Partie schon wieder im Griff und spulten ihr Pensum unaufgeregt bis zum Schlusspfiff herunter (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Celona – Härter (64. Dietrich), Kirchner, Zürn, Bindereif – Wied, Oldemeier – Daubner (68 Klodwig), Walz (74. Gelke), Hartung – Hout

Schiedsrichter: Marco Gindner (SpG Daxlanden)

Tore: 0:1 Mayer (1.), 0:2 Krebs (26.), 0:3 Krebs (69.), 0:4 Krebs (73.)

Zuschauer: 40