Der FV Leopoldshafen bestätigte auch beim Karlsruher SV seine derzeit gute Form und revanchierte sich für die erlittene Hinspielniederlage. Da man die zahlreichen Chancen in der ersten Halbzeit nur unzureichend nutzte, hing der Erfolg am Ende allerdings am seidenen Faden. Die Gastgeber hingegen versöhnten im zweiten Abschnitt zumindest mit einer Leistungssteigerung, konnten aber aus den sich insbesondere in der Schlussphase bietenden Gelegenheiten zum Ausgleichstreffer ebenfalls kein Kapital schlagen. So bejubelten die Komorowski-Schützlinge nach dem Schlusspfiff des sicher leitenden Norbert Geggus (Weingarten) einen zwar knappen, aber dennoch verdienten Dreier, der die Schröcker auf den 6. Tabellenplatz hievte.

Von Beginn an entwickelte sich eine abwechslungsreiche Partie mit vielen Torszenen, die sich indessen fast ausschließlich vor dem Kasten des KSV abspielten. Ein Schuss von Markus Ernst wurde zur Ecke geklärt (4.), KSV-Keeper Kevin Schuster parierte eine Direktabnahme von Sascha Krebs (5.) und Kevin Leger zielte nach geschicktem Anspiel in den Strafraum nur Zentimeter am Pfosten vorbei (13.). Dann lenkte Schuster einen gefährlich aufs Tor gebrachten Freistoß von Kapitän Ernst gerade noch über die Querlatte (16.), dessen nächster Versuch aus 25 Metern ging knapp daneben (22.). Nach einer halben Stunde scheiterte Krebs zunächst noch am KSV-Schlussmann, war dann aber wenige Minuten später erfolgreicher. Aus 20 Metern schlenzte er den Ball gefühlvoll neben den langen Pfosten zum 0:1 ins Netz (38.). Auch wenn dem Treffer ein übersehenes Handspiel von Ernst voraus ging, war die Führung zu diesem Zeitpunkt längst verdient. Danach näherten sich die Gastgeber erstmals aussichtsreich dem FVL-Tor. Zuerst lenkte Gästekeeper Daniel Greß im Anschluss an einen Eckstoß den Kopfball von Mauricio Monteiro über die Latte (42.), unmittelbar darauf köpfte Monteiro freistehend am Kasten vorbei. Die letzten Akzente des ersten Abschnitts setzte dann noch Nico Nothacker. Zunächst wurde sein Schuss von Schuster entschärft, kurz darauf strich seine Volleyabnahme knapp über das KSV-Gehäuse (44.).

Sichtlich motiviert und taktisch verbessert ging die Skurjatin-Truppe die zweiten 45 Minuten an und mit der bis dahin sehenswertesten Offensivaktion gelang dann sogar der Ausgleich. Christoph Helfenritters Zuspiel nutze André Schifferdecker zu einem Schuss von der Strafraumgrenze, den der Leo-Keeper nur abklatschen konnte. Simon Schreiber reagierte am schnellsten und netzte den Abpraller aus zehn Metern zum etwas überraschenden 1:1 ein (52.). KSV-Goalie Schuster parierte kurz darauf einen platzierten Schuss von Nothacker glänzend (56.) und ein Freistoß von Andre Ehrmann verfehlte knapp das Ziel (58.). Auf der Gegenseite ließ Philipp Tunggul eine Kopfballchance für den KSV ungenutzt (61.). Die nächste Angriffsaktion der inzwischen gleichwertigen Hausherren wurde dann zum Bumerang. Nach der Balleroberung durch die kämpferisch überzeugenden Leopoldshafener ließ das Defensivkollektiv des KSV Mittelfeldakteur Ernst viel zu viel Freiheit, die der Routinier weidlich nutzte. Sein gefühlvoller Flachschuss aus 16 Metern schlug direkt neben dem Pfosten zum 1:2 ein (63.). Trotz dieses aus Sicht der Karlsruher unnötigen Rückstands bemühten sich diese weiter engagiert um Ergebnisverbesserung. Wenn auch teilweise mit nicht zu übersehenden Mängeln behaftet, kamen die Nordsternler dann auch zu zahlreichen Torgelegenheiten. Schifferdecker köpfte aber daneben (68.) und kurz darauf klatschte dessen 18-Meter-Freistoß ans Lattenkreuz (70.). Dann bewahrte der FVL-Hüter mit einer Superparade sein Team vor dem Ausgleich (74.). Wenig später drosch Helfenritter aus fünf Metern aus dem Gewühl heraus weit über das Tor (76.). Die Blau-Weißen tauchten erst kurz vor Schluss wieder im KSV-Strafraum auf, wobei Wappners Schussversuch wenig Gefahr herauf beschwor (85.). Die beste Chance des gesamten Spiels eröffnete sich in der Schlussphase André Schifferdecker, der seinen Gegenspielern entwischte und allein auf den Gästekeeper zusteuerte. Der junge Greß ließ sich indessen nicht überwinden und hielt den Sieg für den neuen Tabellensechsten fest (86.).

Aufstellung: Schuster – Stark (54. Pfeffinger), Decker, Monteiro, Tunggul – Gob (70. Bantle), Wied, Helfenritter (76. Heinzmann), Schreiber – Schifferdecker, Daubner

Schiedsrichter: Norbert Geggus (Weingarten)

Zuschauer: 45

Tore: 0:1 Krebs (38.), 1:1 Schreiber (52.), 1:2 Ernst (63.)