KSV weiter in der Erfolgsspur.

Im „kleinen“ Spitzenspiel präsentierte sich der Karlsruher SV wiederum in guter Form und entschied auch das auf gutem Niveau geführte Kräftemessen mit dem bisherigen Tabellenvierten aus Liedolsheim verdientermaßen für sich. Das Spiel gestaltete sich in der Endphase noch spannend, spätestens nach dem 2:0 Mitte der zweiten Hälfte ließen sich die Sandhasen aber nicht mehr von der Siegspur abbringen und haben weiterhin die große Chance, die Saison auf dem dritten Tabellenrang abzuschließen.

Zu Beginn entwickelten die Gäste mächtigen Offensivgeist. Deshalb kam der Führungstreffer für die Karlsruher nach deren ersten, allerdings prima vorgetragenen Angriff etwas überraschend. Über die linke Seite ließen nacheinander Moritz Hartung, Benjamin Bindereif und Daniel Walz ihren Gegenspielern keine Gelegenheit, ihr Passspiel zu unterbinden. Und am Ende spitzelte Jonas Klodwig im Fünfmeterraum den Ball kunstvoll an Keeper Felix Lampert vorbei zum 1:0 (9. Min.). Dem setzte auf der Gegenseite Dennis Mößner gleich einen allerdings wenig gefahrvollen Direktschuss nach einer Ecke entgegen (13.). Dann erspielten sich die Stumpf-Buben allmählich die Spielkontrolle. Zunächst sorgten zwei Freistöße von Jonas Kubiak für Torgefahr, wobei Keeper Lampert erst mit energischem Eingreifen gerade noch ein Eigentor verhinderte (16.) und dann am kurzen Eck mit reaktionsstarker Fußabwehr glänzte (18.). Kurz darauf wurde Bindereif im 16-er gefoult, der fällige Strafstoßpfiff des ansonsten sehr gut leitenden Marcel Heger blieb indessen aus (20.). Wenig später vergab Kubiak den zweiten Treffer, als er einen Freistoßball von Hartung aus drei Metern noch über den Kasten köpfte (25.). Und bei einem weiteren sehenswerten KSV-Angriff fischte der Gästekeeper einen platzierten Direktschuss von Florian Richert noch um den Torwinkel (34.). Dann brachte Willi Oliveira Schroer in aussichtsreicher Position nicht genügend Druck hinter den Ball (38.) und gleich danach wurde der prächtig bediente Matthias Eckert wegen angeblicher Abseitsstellung zurück gepfiffen (39.). Den Dettenheimern wurde bis dahin einzig eine Einschussgelegenheit durch Adama Jammeh gegönnt, der aber per Außenrist weit am Gehäuse vorbei zog (33.). Vor der Pause kamen sie dann noch einmal etwas in Fahrt, wobei KSV-Hüter Tim Nagel bei einem abgefälschten Schuss reaktionsschnell den Ausgleich zu verhindern wusste (44.). Den Schlusspunkt setzten im Gegenzug aber die Gastgeber über die spielfreudigen Hartung und Bindereif. Dessen Schuss aus spitzem Winkel lenkte Goalie Lampert jedoch um den Pfosten (45.). So blieb es bei der knappen Pausenführung für den dominanten Gastgeber, der die vielgelobte Offensivkraft der Mannen von Stefan Ronecker zu bändigen wusste.

Die unüberhörbare allgemeine Unzufriedenheit des Noch-Trainers setzte sich zunächst auch mit Beginn des zweiten Abschnitts fort. Trotz zunehmend härterer Gangart verzeichneten zunächst nur die Nordsternler nennenswerte Strafraumaktionen. So strich Eckerts 20-Meter-Geschoss nur knapp über den Balken (48.) und der Versuch des überragenden Walz aus 14 Metern blieb in der „Lillser“ Abwehr hängen (57.). Als auch Eckerts feine Einzelleistung erfolglos geblieben war (57.), hatten sich die Schwarz-Weißen – unterstützt durch Ballverluste und Fehlpässe der KSV-ler – bereits mehr Spielanteile erkämpft. Gefahr verursachte aber nur ein wuchtiger Freistoß aus rund 35 Metern von Marius Geiß, der um Zentimeter am Pfosten vorbei rauschte (63.). Wenig später sorgte eine zielstrebig vorgetragene Offensivaktion des KSV für reichlich Betrieb im FVL-Strafraum. In dessen Folge zirkelte Benny Bindereif den zu kurz abgewehrten Ball aus 18 Metern unhaltbar in den Winkel zum 2:0 (67.). Nach diesem Traumtor gaben sich die nur kurzzeitig geschockten Hardtler dennoch nicht auf und bemühten sich um den Anschluss. Schon in der 70. Minute wurde Teodor-Mihail Hundorfean blendend in Szene gesetzt, ließ sich aber zu weit nach außen drängen, weshalb sein geschickter Heber knapp das KSV-Tor verfehlte. Die Schussversuche von Alquassim Drammeh (75.) und Hundorfean (80.) entpuppten sich dann als zu harmlos. Ansonsten erledigten die Gastgeber zumindest ihre Abwehraufgaben gewohnt zuverlässig. Bei einem sehenswerten Dribbling von Drammeh, das einen Treffer verdient hätte, wähnten sie sich allerdings eher in der Zuschauerrolle. KSV-Kapitän Dominik Kirchner warf sich im Fünfer aber noch erfolgreich in den abschließenden Schuss und verhinderte so eine aufregendere Schlussphase (85.).

Die Liedolsheimer Truppe wusste kämpferisch und auch spielerisch durchaus zu gefallen, fand aber letztlich keine entscheidenden Mittel gegen die überzeugend auftretenden Waldstädter. Die gaben den Zweitore-Vorsprung nicht mehr aus der Hand und erfreuen sich nun weiterhin am Tabellenbild (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Nagel – Richert, Kubiak, Kirchner, Hartung – Klodwig (77. Haupt), Walz, Oliveira Schroer, Bindereif – Eckert (83. Dietrich), Waßmuth (63. Hout)

Schiedsrichter: Marcel Heger (VfB St. Leon)

Tore: 1:0 Klodwig (9.), 2:0 Bindereif (67.)

Zuschauer: 75