Mit Teamwork und Eckert-Dreierpack zum Heimsieg.

Nach dem spielerisch wenig ansehnlichen Auswärtserfolg beim VSV Büchig vom vergangenen Samstag wartete die KSV-Truppe mit einer klaren Leistungssteigerung auf und verdiente sich gegen gute Rußheimer letztlich verdient die Punkte.

Die lange offene und umkämpfte Begegnung ließ keine Langweile aufkommen. Vier Treffer, zwei Strafstöße, sechzehn Eckbälle und eine Reihe von Freistößen in Tornähe sorgten zusammen mit diversen gelungenen Einzelaktionen auf beiden Seiten für reichlich Abwechslung. Schon nach wenigen Sekunden setzte Luca Rupertus einen 20-Meter-Schuss knapp am Gastgebertor vorbei (1.). Im Gegenzug konnte KSV-Stürmer Hassan Hout bei seinem Dribbling im Strafraum nur regelwidrig gestoppt werden und Matthias Eckert verwandelte den fälligen Elfer kraftvoll und sicher zum 1:0 (2.). Die frühe Führung hatte aber nicht lange Bestand. Einen gut um die Mauer gezirkelten Freistoß konnte KSV-Hüter Tim Nagel zwar noch abwehren, Routinier Ufuk Arican schaltete aber am schnellsten und bugsierte den Ball zum 1:1-Ausgleich ins lange Eck (6.). Kurz darauf scheiterte Jonas Klodwig mit einem Versuch aus 15 Metern an Gästekeeper Erkan Karaburun (8.). Nach einer eher ereignislosen Phase zelebrierten die Waldstädter eine starke Angriffsaktion auf der rechten Seite. Sven Gelke flankte von rechts in den Strafraum, Karaburun klärte aus kurzer Distanz noch gegen Moritz Hartung, aus dem Getümmel heraus donnerte dann aber Eckert den Abpraller vehement zur erneuten Führung in die Maschen (21.). Die KSV-Freude war groß, aber kurz. Denn zwei Minuten später deutete Schiri Caner Keskin nach einem ungeschickten Foulspiel auch im KSV-Strafraum auf den ominösen Punkt. Tim Nagel tauchte allerdings reaktionsschnell ins richtige Eck und kratzte den von Valentin Häfner nicht schlecht platzierten Ball noch von der Linie (23.). Im Nachhinein kann man die vergebene Ausgleichsgelegenheit wohl als Schlüsselszene bezeichnen, die bei anderem Ausgang sicherlich zu einem anderen Verlauf der Partie hätte führen können. Ungeachtet dessen ergaben sich für die Dettenheimer bis zum Seitenwechsel noch zwei Gelegenheiten zum Torerfolg. Daniel Gültling zielte aber zu unkonzentriert vorbei (37.) und der ballgewandte Jerome Heger scheiterte an der Fußabwehr von Nagel (40.).

Nach Wiederbeginn bemühte sich die Truppe von Thomas Oehlbach und Frank Heusch zielstrebig um einen Torerfolg. Statt mit weiten Bällen versuchten sie es nun eher mit Kombinationen und hatten so auch mehr Spielanteile. Die Hausherren verlegten sich zwangsweise auf defensiv geprägtes Agieren, verzeichneten aber dennoch die weit größere Anzahl an eigenen Torchancen. So verfehlte Marco Wied zwei Mal das Gästetor (48., 50.) und bei Houts 20-Meter-Schuss (53.) war der FVR-Schlussmann ebenso auf dem Posten wie beim Kopfball von Willi Oliveira Schroer (59.). Dann versuchte es Hout erneut erfolglos (60.) und in einer undurchsichtigen Situation im Fünfer brachte man die Kugel nicht am prächtig reagierenden Karaburun vorbei (64.). Trotz Feldvorteile waren die Schwarz-Weißen erst kurz zuvor gefährlich vor das KSV-Tor gekommen; Nagel hielt jedoch den Schuss von Rupertus fest (62.). Wenig später hatten sie allerdings Pech, als der 18-Meter-Knaller von Marek Müller vom linken Pfosten wieder ins Feld zurück sprang (68.). Dann richtete sich der Gast endgültig offensiver aus, fand aber gegen die einsatzwillige Defensive um den umsichtigen Kapitän Dominik Kirchner letztlich kein probates Mittel. Vielmehr hätten die Nordsterne eine frühere Entscheidung herbei führen können, was zunächst der Gästekeeper zu verhindern wusste. So holte er sich nach einem Schuss von Malte Oldemeier gerade noch die abgefälschte Kugel (74.) und dann zeigte er beim Kopfball von Oliveira Schroer erneut eine Superparade (82.). Sekunden später führte ein gut heraus gespielter Angriff über die linke Seite dann doch für den beruhigenden Zweitore-Vorsprung. Nach feinem Doppelpass passte der geschickt eingesetzte Klodwig flach in den Fünfmeterraum, wo der an diesem Tag auch mit dem nötigen Glück ausgestattete Matze Eckert den Fuß hinhielt. Dessen dritten Tagestreffer konnte Karaburun, obwohl noch leicht am Ball, dann nicht mehr verhindern (83.) Mit dem 3:1 im Rücken verwalteten die Stumpflinge das Geschehen und ließen nur noch einen wenig gefährlichen Schuss aus 18 Metern von Marek Müller zu (87.). In der Nachspielzeit schenkten Christopher Haupt und der FVR-Goalie ihren jeweiligen Anhängern die schönste Szene des Spiels. Der KSV-Akteur zog aus knapp zwanzig Metern volley ab, Karaburun holte den Ball aber ebenso sensationell noch aus dem Tordreieck (90.+4). Ein vierter Treffer wäre dann aber auch des Guten zu viel gewesen und der guten Leistung der Gäste nicht gerecht geworden.

Schon am Mittwoch (12:30 Uhr!) gastiert mit der SG Daxlanden der aktuelle Tabellendritte im Nordsternstadion. Obwohl Außenseiter, kann man den Waldstädtern dennoch eine Überraschung zutrauen. Zumindest werden sie nicht kampflos die Punkte hergeben (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Nagel – Gelke, Kirchner, Kubiak, Klodwig – Hartung, Wied (Oliveira Schroer), Pohl, Oldemeier – Eckert (85. Dietrich), Hout (78. Haupt)

Schiedsrichter: Kaner Keskin (Türkiyemspor Selbach)

Tore: 1:0 Eckert (2., FE), 1:1 Arican (6.), 2:1 Eckert (21.), 3:1 Eckert (83.)

Zuschauer: 62