KSV hält Kurs.

Mit dem Heimsieg gegen die etwas unter Wert geschlagenen Palmbacher liegt der Karlsruher SV weiterhin aussichtsreich im Aufstiegsrennen. Trotz der sieben Treffer war es für die Truppe vom Nordstern allerdings kein Spaziergang gewesen. Die Effektivität im Verwerten der Torchancen sorgte aber trotz diverser Nachlässigkeiten schon vor der Pause für relativ klare Verhältnisse und in der Schlussviertelstunde vergrößerten drei weitere Treffer den verständlichen Frust bei den Gästen.

In den Anfangsminuten war Hassan Hout auffälligster Akteur auf dem Platz. Zunächst traf er aus kurzer Entfernung jeweils nur das Außennetz des Palmbacher Tores (5., 9.). Dann warf sich ihm der Gästeschlussmann kurz vor dem Fünfmeterraum mutig entgegen, was der gut leitende Schiri Federer als regelwidrig einstufte und auf Strafstoß entschied (10.). Lukas Stingl nutzte die Gelegenheit und traf souverän in den rechten Winkel zur 1:0-Führung (11.). Der ebenbürtige TSV ließ sich davon nicht beirren und agierte zunehmend angriffslustig. Nach einem Eckstoß zeigten dann die Gastgeber ein etwas schludriges Abwehrverhalten und ließen 18 Meter vor dem Kasten Milan Hoffmann zum Schuss zu kommen. Dessen Direktabnahme schlug knapp neben dem Pfosten zum 1:1-Ausgleich im KSV-Tor ein (16.). Wenig später machte der KSV-Hüter eine weitere TSV-Chance mit tollem Reflex zunichte, den aussichtsreichen Nachschuss blockte Martin Zürn einsatzfreudig ab (20.). Auf der anderen Seite lenkte Daniel Kastner einen Linksschuss von Benjamin Bindereif um den Pfosten (25.). Im Verlauf der anschließenden Ecke tanzte Hout zwei Gegenspieler aus und legte von der Grundlinie klug nach innen, wo Abwehrrecke Christoph Helfenritter aus drei Metern den Ball zum 2:1 über die Torlinie drückte (26.). Nur wenig später spielte sich der Tabellenzweite sehenswert nach vorne. Am Ende der Ballstafette war das das Zuspiel von Malte Oldemeier ebenso gut aufgelegt wie er selbst. Lukas Stingl dankte es mit dem eiskalt eingetüteten 3:1 (29.). Zehn Minuten später tauchte Oldemeier wieder in der gegnerischen Gefahrenzone auf. Seine Hereingabe lenkte Lauritz Kühne im Bemühen, noch vor Stingl an die Kugel zu kommen, unglücklich zum 4:1 ins eigene Tor (39.).

Trotz des frustrierenden Halbzeitstandes kamen die Jungs aus dem Karlsruher Bergdorf engagiert auf den Platz und hatten auch eine erste Tormöglichkeit, die Christian Becker aber glänzend vereitelte (52.). Die Palmbacher Truppe erarbeitete sich zunehmend ein optisches Übergewicht, während die Nordsternler in ihrem Strafraum allerdings nichts zuließen. Das Geschehen spielte sich zwischen den Strafräumen ab und die KSV-Anhänger waren allein wegen des deutlichen Spielstandes zufrieden gestellt. Erst in der 65. Minute eröffnete sich wieder eine Großchance. Beim Abschluss eines blendenden Offensivvortrages war der Schuss von Hout aber zu energielos, um den Kastner im Kasten zu beeindrucken. Wenig später hätte der TSV einen Torerfolg verdient gehabt. Joshua Erb feuerte aus 25 Metern einen strammen Schuss ab, den Becker indessen mit der Faust über die Latte lenkte. Nach der anschließenden Ecke verfehlte Erb dann knapp das KSV-Gehäuse (73.). In der folgenden Schlussviertelstunde schlugen die Hausherren dann noch mit drei Kontern zu. Lukas Batke setzte sich rechts durch und brachte den Ball präzise nach innen, wo Käpt´n Bindereif direkt zum 5:1 eindrückte (77.). Aus einem Palmbacher Einwurf heraus kam dann Dennis Bäuerle ebenso listig wie überraschend an den Ball. Er umspielte den Keeper und erhöhte auf 6:1 (78.). Kurz darauf glückte den eifrigen Gästen dann doch der verdiente Ehrentreffer des zweiten Abschnitts. Den 12-Meter-Schuss von Marvin Öztürk konnte Becker nur noch an die Balkenunterkante lenken, von wo er zum 6:2 ins Netz rutschte (82.). Den Schlusspunkt setzte Batke, der eine schöne Rechtsflanke von Zürn direkt aufnahm und sehenswert zum 7:2 einnetzte (89.).

Die KSV-ler treffen nun im Spitzenspiel in Liedolsheim auf den dortigen Tabellendritten. Eine Mammutaufgabe für die Truppe von Christian Stumpf. Jedes Ergebnis ist möglich. Wenn sie weiterhin in der Rückrunde ungeschlagen bleiben will, sollten die guten Phasen des Palmbachspiels deutlich länger anhalten. Man wächst ja mit den Aufgaben (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

 Aufstellung: Becker – Zürn, Kubiak, Wittemann (70. Kohpeiß), Helfenritter – Klodwig (77. Studinsky), Oldemeier (55. Bäuerle), Oliveira Schroer, Bindereif – Hout, Stingl (55. Batke)

Schiedsrichter: Harald Federer (SV Minfeld/Pfalz)

Tore: 1:0 Stingl (11., FE), 1:1 Hoffmann (16.), 2:1 Helfenritter (26.), 3:1 Stingl (29.), 4:1 Kühne (39., ET), 5:1 Bindereif (77.), 6:1 Bäuerle (78.), 6:2 Öztürk (82.), 7:2 Batke (89.)

Zuschauer: 61