KSV mit Mühe und Glück zum Sieg beim Schlusslicht.

Wie im Hinspiel benötigte der Karlsruher SV einen Foulelfmeter in der 89. Spielminute, um den vollen Erfolg mit dem gleichen Endresultat einzufahren. Der Tabellenletzte bot bis zum Schluss heftige Gegenwehr und kämpfte engagiert, aber stets fair um den zweiten Saisonpunkt. Und mit etwas Glück hätten die personell neu aufgestellten Herthaner vor dem KSV-Siegtreffer sogar selbst in Führung gehen können. Ungeachtet der späten und knappen Niederlage darf man beim Verlierer dennoch mit dem Dargebotenen zufrieden sein und durchaus mit dem einen oder anderen Punktgewinn im weiteren Saisonverlauf liebäugeln. Die Leistung der Waldstädter hingegen war wie das Wetter. Wechselhaft, kapriziös und nur wegen der Aussicht auf Besserung wohlwollend erträglich. Freuen darf man sich aber trotzdem, gewinnen muss man schließlich auch erstmal können. Dass es trotz des erfolgreichen Jahresauftaktes gegen die nächsten Gegner einer Steigerung bedarf, ist jedem bewusst. Mit dem Selbstbewusstsein eines Tabellenvierten dürfte das auch machbar sein. Was sich punktemäßig dann ergibt, bleibt abzuwarten.

Zu Beginn wurden die Jungs von Coach Christian Stumpf ihrer Favoritenrolle klar gerecht und setzten die Gastgeber gleich unter Druck, wenngleich sich keine Abschlusssituationen ergaben. Lediglich eine Rechtsflanke von Martin Zürn landete nach einer Viertelstunde mit Windunterstützung auf der Herthaner Torlatte. Danach wurde ein Schuss von Moritz Hartung abgeblockt. Sein zweiter Versuch landete nach unglücklicher Abwehraktion in der OH-Hintermannschaft vor den Füßen von Daniel Walz, der mit einem präzisen Linksschuss zur verdienten 0:1-Führung vollstreckte (17.). Wenig später zeigte der KSV wiederum einen schönen Angriff, wobei Malte Oldemeier mit einer Direktabnahme Kai Diaz im Hertha-Tor nicht beeindrucken konnte (23.). Im weiteren Verlauf gönnten sich die Nordsternler zunehmend Pausen, während die Gastgeber immer besser ins Spiel und zu Torchancen kamen. Sorin Chirila verfehlte mit einem windunterstützten Gewaltschuss nur um Zentimeter das KSV-Dreieck (31.). Dann flog ein weiterer OH-Kracher am Pfosten vorbei (39.). Kurz darauf konnte im Strafraum ein Olympia-Angreifer nur per Foul gestoppt werden. Ibrahim Arslan vollstreckte den Elfmeter wuchtig zum nun nicht mehr überraschenden 1:1-Ausgleich. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff sorgten die Gäste mit einem Freistoß wieder für Torgefahr. Der Ball flog quer durch den Strafraum, wo am Ende Zürn den Außenpfosten traf (43.).

Nach Wiederanpfiff von Rene Söllner, der mit der Leitung der fairen Partie keinerlei Probleme hatte, nahmen die Waldstädter wieder das Heft in die Hand, ohne jedoch echte Torgelegenheiten heraus zu spielen. Auch die Freistöße landeten häufig im Niemandsland. Trotz Feldüberlegenheit des KSV kamen die Hausherren zu einigen Konterchancen, die vor allem vom technisch versierten und schussstarken Adrian Sabatino abgeschlossen wurden. Der verfehlte mit Fernschüssen jeweils knapp das KSV-Gestänge (60., 64.) und dann musste Tim Nagel vor der Linie klären (67.). Dazwischen versäumte auf der Gegenseite Oldemeier bei einer Zürn-Flanke eine bessere Abschlussposition (63.) und Mauricio Monteiro ließ eine Doppelchance liegen (64.). Danach hatte Matthias Eckert nach tollem Zuspiel die Führung auf dem Fuß, die aber Diaz routiniert verhinderte (72.). Danach gab es dann wenig Sehenswertes, was auf eine Resultatsveränderung schließen ließ. Immerhin ließen die KSV-Jungs in ihren Offensivbemühungen nicht nach. Daraus resultierte dann im Sechzehner auch ein eher unnötiges Foulspiel an Walz (88.). Den fälligen Strafstoß setzte Routinier Monteiro dermaßen zielgenau in den Torwinkel, dass zunächst Zweifel an dessen Absicht aufkamen. Keine Zweifel gab es indessen am Spielstand. Die 2:1-Führung gaben die Sandhasen nun auch nicht mehr ab (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufstellung: Nagel – Zürn, Kirchner, Kubiak, Hartung (46. Monteiro) – Haupt (66. Eckert) Wied (82. Frankenhauser), Oliveira Schroer, Bindereif – Oldemeier, Walz, (89. Härter)

Schiedsrichter: Rene Söllner (Malsch)

Tore: 0:1 Walz (17.), 1:1 Arslan (40., FE) 1:2 Monteiro (89., FE)

Zuschauer: 31