KSV mit Teilerfolg trotz Pausenführung gut bedient.

Auch gegen den Relegationsgegner der vorletzten Saison verließen die Karlsruher den Platz nicht mit leeren Händen. Sie warteten mit einer starken Leistung im ersten Abschnitt auf und hatten sich den 2:0-Pausenvorsprung mit effektiver Chancenverwertung zweifellos verdient. Nach Wiederbeginn übernahmen die Hausherren dann zunehmend das Kommando und stellten auch zügig den Gleichstand her. Damit aber nicht zufrieden, verstärkten sie zunehmend ihre Offensivbemühungen, während beim Aufsteiger der Zugriff zum Spiel über weite Strecken verloren ging. Nur noch selten wurde Gefahr nach vorne entwickelt. Mit toller Moral und couragierter Abwehrarbeit verteidigten die KSV-ler aber ihr Gehäuse. Einige aussichtsreiche TSV-Chancen waren dennoch nicht zu verhindern und der Siegtreffer durchaus möglich gewesen. Den Weg ins Tor fanden die Grün-Weißen trotz verstärkter Bemühungen letztendlich aber nicht und die Waldstädter brachten das Remis mit dem nötigen Glück und einer Glanztat ihres Goalies über die Zeit. Am Ende war keines der Teams so richtig zufrieden. Die einen wegen des aus der Hand gegebenen Zweitore-Vorsprungs, die anderen wegen des trotz überlegen geführter zweiter Hälfte verpassten Siegtreffers.

Während der anfänglichen Abtastphase hatten die Gäste aus dem Karlsruher Nordosten mehr vom Spiel und machten mit einer Doppelchance erstmals auf sich aufmerksam. Den Abschluss von Hassan Hout aus kurzer Distanz konnte Keeper Valentin Deckers auf der Torlinie abwehren, beim Nachschuss von Luca Tobehn, der knapp am Torkreuz vorbei schoss, musste er dann nicht mehr eingreifen (14.). Kurz darauf verfehlte auf der Gegenseite Timo Di Giorgio das Tor nur um wenige Zentimeter (18.). Die Schöllbronner fanden dann besser in die Begegnung und deuteten ihre Offensivfähigkeiten mehrfach an. Bei einer Rechtsflanke von Niklas Dietl kam Sabri Ghannay zwei Meter vor dem Pfosten aber um Bruchteile zu spät (24.). Der KSV behielt in dieser Phase ansonsten die Übersicht und ging nach einer halben Stunde durch einen Strafstoß etwas überraschend in Führung. Nach einem weiten Einwurf von Paul Westphal war Hout regelwidrig angegangen worden und Lukas Stingl verwandelte frech zum 0:1 (30.). Nur zwei Minuten später konterten die Gäste einen abgefangenen Schöllbronner Angriff. Nach einem weiten Zuspiel von Tobehn setzte sich Hout gegen den einzigen TSV-Abwehrspieler energisch durch und hatte nur noch den Keeper zu überwinden. Dies gelang sehr eindrucksvoll mit einem exzellenten Lüpfer, der sich zum 0:2 in den Torwinkel senkte (32.). Superb, Superb! Die Hausherren fingen sich aber schnell und erspielten sich eine leichte Feldvorteile, ohne allerdings die konzentriert arbeitende Truppe von Christian Stumpf in Verlegenheit zu bringen. Lediglich bei einem Freistoß schnupperten sie am Anschlusstor, doch Malte Keller flog zwei Meter vor der Torlinie am Ball vorbei (41.). So ging es mit der durchaus überraschenden, aber verdienten Gästeführung in die Pause.

Es waren die Jungs von Patrick Kull, die vom Wiederanpfiff weg hellwach waren, während die Waldstädter noch etwas schläfrig wirkten. Schon nach wenigen Sekunden schlenzte Di Giorgio die Kugel von der Strafraumlinie gefährlich knapp über den Kasten (46.). Kurz darauf zeigte Manuel Hasel ein feines Solo durch die großzügig begleitende KSV-Abwehr, einzig sein Abschluss war eine leichte Beute für den Keeper (48.). Wenig später leistete sich der KSV einen Ballverlust mit Folgen. Hasel adressierte das Spielgerät in die gegnerische Hälfte, wo Ghannay von einer suboptimalen Abstimmung zwischen Verteidiger und Torsteher profitierte. So unverhofft an den Ball gekommen, war es keine Mühe mehr, diesen zum 1:2 einzuschieben (50.). Nach dem Anschlusstreffer erspielten sich zunächst die Gäste Gelegenheiten, den alten Abstand wieder herzustellen. Aber Hassan Houts Dribblings konnte Deckers gemeinsam mit seinen Vorderleuten zwei Mal noch entscheidend klären (52., 53.). Wenig später ließen sich die Karlsruher dann zu leichtfertig überrumpeln. Sven Freese setzte sich an der Torauslinie durch und flankte scharf nach innen, wo Niklas Dietl aus zehn Metern unhaltbar auf 2:2 stellte (56.). Die Einheimischen erhöhten nun den Druck, wiewohl die KSV-ler hin und wieder Nadelstiche setzten. So rechnete man auf KSV-Seite nach einem eigentlich unstrittigen Foulspiel an Tobehn mit dem Strafstoßpfiff, der indessen ausblieb (66.). Davon unbeeindruckt machte die Truppe von der Mittelbergstraße mächtig Dampf und drängte energisch auf den Siegtreffer. Bei der Chance von Freese verkürzte KSV-Hüter Becker aber rechtzeitig den Schusswinkel und der Ball strich noch am Tordreieck vorbei (68). Dann wurde Philipp Schwemmles Schuss von einem Karlsruher Abwehrbein um den Pfosten gelenkt (75.). Die größte Chance hatte dann noch Nils Dietl, der gegen den glänzend reagierenden Becker am rechten Pfosten aber nur zweiter Sieger blieb (84.). Auch die nachfolgende Eckballserie bereinigten die Nordsternler erfolgreich. Bei einem Entlastungsangriff hätte ihnen in Überzahl sogar selbst noch der Matchball gelingen können, wäre die Aktion besser ausgespielt und der richtige Zeitpunkt des Abschlusses gefunden worden (90. +1). Auf Grund der schwächeren zweiten Halbzeit wäre dies aber wohl etwas zu viel des Guten gewesen. Auch so kann man beim Aufsteiger mit dem Remis sicherlich gut leben (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

TSV Schöllbronn: Valentin Deckers, Patrick Kull, Malte Keller, Timon Steck, Niklas Dietl (78. Furkan Genc), Lukas Rupp (46. Kerim Derici), Philipp Schwemmle, Timo Di Giorgio, Manuel Hasel, Sabri Ghannay, Leonardo Traetta (46. Sven Freese) – Trainer: Patrick Kull
Karlsruher SV: Christian Elias Becker, Martin Zürn, Christoph Helfenritter (90.+3 Jan Hunfeld), Paul Westphal (76. Malte Oldemeier), Moritz Hartung, Wilhelm Oliveira Schroer, Daniel Walz, Luca Tobehn, Dennis Bäuerle, Hassan Hout (81. Pavel Bagrets), Lukas Stingl (70. Jonas Klodwig) – Trainer: Christian Stumpf
Schiedsrichter: Lenny Müller(Rastatt)Ch.Rose(Rastatt) V.Loghin(Wintersdorf) – Zuschauer: 56
Tore: 0:1 Lukas Stingl (30. Foulelfmeter), 0:2 Hassan Hout (32.), 1:2 Sabri Ghannay (50.), 2:2 Niklas Dietl (56.)