KARLSRUHER SV
Rintheim-Waldstadt e.V.

Zum Hinrundenende gelingt erster Heimsieg.

Neben der Freude über den zum Abschluss der Hinrunde gegen Tabellennachbar Kleinsteinbach errungenen ersten Saisondreier vor heimischem Publikum, gleichzeitig erster Kreisliga-Heimsieg der Vereinsgeschichte, herrschte beim Karlsruher SV nach zuvor fünf sieglosen Spielen so etwas wie pure Erleichterung.

Lange Zeit sah es danach allerdings nicht aus. Die Truppe aus dem Pfinztal war im ersten Abschnitt das bessere Team und war nahe dran an der Führung. Nachdem ein Schuss von Hassan Hout Gästetorwart Henrik Gauss in keinster Weise beeindruckt hatte (4.), zog der ATSV die Hoheit im Spiel vorerst an sich. Der Ball lief zwar recht gut durch die eigenen Reihen, den Weg zu Erfolg versprechenden Abschlüssen fand man aber nur selten. Dies lag auch an der verbesserten Defensivleistung der Waldstädter, die echte Gefahrenmomente für ihr Tor zunächst noch verhinderten. Der Flachschuss von Steven Aymar, den KSV-Keeper Christian Becker noch locker aufnahm (19.), war dann aber ein erstes Signal. Bei einem Eckball genoss Simon Seeger am zweiten Pfosten plötzlich die große Freiheit, die er mit einer aus wenigen Metern knapp über den Balken rauschenden Direktabnahme allerdings nicht nutzte (22.). Danach konnten sich die Hausherren etwas befreien und auch spielerische Linie einbringen, was aber noch zu wenig gelang. Für Aufregung sorgte dann ein Gewürge im Fünfer der KSV-ler, aus dem sie sich mit großem Einsatz erfolgreich befreien konnten (35.). Fünf Minuten später passierte dann das kurz zuvor für den ATSV-Anhang noch Undenkbare. Robin Schempf hatte aus dem rechten Halbfeld einen überraschenden Zuckerpass über die Gäste-Abwehr geschlagen. Am zweiten Pfosten brachte Lukas Stingl die Kugel technisch anspruchsvoll an Schlussmann Gauss vorbei zum 1:0 unter (40.). Die Führung stand zwei Minuten später bei einer Großchance von Alexander Jost schon wieder auf der Kippe. Becker wusste den Einschuss mit einer Glanztat am Pfosten jedoch zu verhindern (42.). Als sich auf der Gegenseite Hassan Hout durch die Gäste-Abwehr dribbelte, sein Schuss aber gerade noch zur Ecke geblockt wurde, die dann nichts einbrachte, ging es mit der zweifellos glücklichen KSV-Pausenführung in die Kabinen.

Die Truppe vom Trainer Duo Knodel/Mall kam engagiert und um den Ausgleich bemüht zurück auf den Platz. Die Nordsternler kämpften nun aber sehr aufmerksam und ließen einsatzfreudig Besorgnis erregende Aktionen kaum zu. Stattdessen war Schempf an der Kleinsteinbacher Strafraumgrenze nicht vom Ball zu trennen und zog aussichtsreich ab. Seinen prächtigen Schuss lenkte Keeper Gauss aber ebenso sehenswert um den Pfosten (55.). Die erste Gelegenheit für die Jungs von der B 10 ergab sich bei einem geschenkten Freistoß in der 57. Minute. Den musste Becker prallen lassen, Jan Hunfeld konnte den frei liegenden Ball aber gerade noch ins Aus befördern (57.). Etwas überraschend fiel kurz darauf dann aber doch der Ausgleich. Bei einem schnellen Gegenangriff setzte Andreas Mall auf der linken Angriffsseite geschickt Steven Aymar in Szene. Die überlistete KSV-Abwehr hatte keinen Zugriff mehr und musste zusehen, wie der Angreifer mit einem Flachschuss ins lange Eck den KSV-Hüter zum 1:1 überwand (61.). Die Hoffnung der engagierten ATSV-Anhänger auf weitere Resultatsverbesserung währte indes nicht lange, denn die Karlsruher schlugen zurück. Hout setzte mit einem weiten diagonalen Zuspiel Lukas Eckert ein, der sich auf rechts Platz schaffte und aus rund acht Metern zunächst noch an Gauss scheiterte. Beim Rückpraller aber reagierte er dann am schnellsten und drückte den Ball trocken zur 2:1-Führung über die Linie (64.). Aufregung gab es dann in der 70. Minute, als Kleinsteinbachs Routinier Michael Weber mit der Roten Karte wohl regelkonform, aber vergleichsweise sehr hart bestraft wurde. Die dadurch und mit einem Doppelwechsel kurzzeitig verunsicherten Gäste mussten zunächst einen Freistoß von Dennis Bäuerle über sich ergehen lassen, der nur Zentimeter das Tor verfehlte (72.). Ein Solo von Hout brachte dann sogar die Vorentscheidung, als er sich bis zur Grundlinie durchdribbelte und aus kurzer Entfernung abzog. Seinen strammen Schuss fälschte der gerade erst ins Spiel gekommene Manuel Bäuerle ebenso unglücklich wie unvermeidbar ins eigene Tor ab (74.). Nach dem 3:1 machten die Roten nicht den Eindruck, in Unterzahl noch Zählbares erreichen zu können. Die Truppe von Christian Stumpf agierte auch souveräner und hatte das ohne Höhepunkte dahin plätschernde Geschehen im Griff. Erst als Benjamin Bindereif kurz nach seiner Einwechslung eine gefährliche Situation kurz vor der Torlinie einsatzfreudig bereinigte, brandete noch einmal anerkennender Jubel im KSV-Lager auf (90.+2). In der Schlussminute schoss D. Bäuerle noch knapp am Kleinsteinbacher Gehäuse vorbei, dann stand der erste Heimsieg der Saison endgültig fest.

In der Tabelle haben sich die Nordsternler dadurch vor den Mitkonkurrenten um den Klassenverbleib gesetzt. Freilich nur eine Momentaufnahme, aber nicht unwichtig. Zum Jahresabschluss kommt im ersten Rückrundenspiel nun noch die Wundertüte TSV Auerbach in den Sportpark. Die Truppe aus dem Karlsbader Teilort stürzte nach drei Niederlagen in Folge im November überraschend vom dritten auf den sechsten Tabellenplatz ab und hat damit vorerst die Aufstiegsränge aus den Augen verloren. Dies wird sie sicherlich korrigieren wollen, zumal nach der 1:4-Heimpleite gegen den KSV zum Saisonauftakt noch eine Rechnung offen ist. Dass die Stumpf-Entourage aber um jeden Punkt kämpfen wird, ist so sicher wie der spätere Spielbeginn am Totensonntag (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV)

Karlsruher SV: Christian Elias Becker, Jonas Klodwig, Martin Zürn, Jan Hunfeld, Robin Schempf (84. Tim Hamm), Moritz Hartung (86. Benjamin Bindereif), Wilhelm Oliveira Schroer, Dennis Bäuerle, Hassan Hout (79. Pavel Bagrets), Lukas Stingl (81. Arno Demarteau), Lukas Eckert (70. Luca Tobehn) – Trainer: Christian Stumpf

ATSV Kleinsteinbach: Henrik Gauss, Andre Rabolt (70. Manuel Bäuerle), Silas Lindörfer, Michael Weber, Louis Kegreis (46. Pascal Engel), Steven Aymar, Simon Seeger, Manuel Knodel, Alexander Jost, Louis Hildenbrand (70. Paul Wrubel), Andreas Mall (81. Dominik Knab) – Trainer: Manuel Knodel, Andreas Mall

Schiedsrichter: Jonas Becker (SV Langensteinbach), Tim Oehlmann (SpVgg Durlach-Aue), Jonas Metzger (TV Mörsch)

Zuschauer: 91

Tore: 1:0 Lukas Stingl (40.), 1:1 Steven Aymar (61.), 2:1 Lukas Eckert (64.), 3:1 Manuel Bäuerle (74. Eigentor)

Rot: Michael Weber (Kleinsteinbach, 71.)

Schwacher KSV punktlos bei Sportfreunden.

Die Truppe aus der Karlsruher Waldstadt fand im Spiel gegen den FV Sportfreunde Forchheim nur selten zur Normalform. Abgesehen von den ersten zehn Minuten bekamen die KSV-ler vor allem in der ersten Halbzeit kaum Zugriff auf die Gegenspieler und ließen den gewohnten Kombinationsfluss gänzlich vermissen. Die Sportfreunde hingegen zeigten sich zweikampfstärker und spielfreudiger, produzierten weniger Abspielfehler und machten es dem Aufsteiger mit kluger Raumaufteilung auch nicht leicht, sein Leistungsvermögen abzurufen. Auch wenn der Erfolg bis in die Schlussminuten hinein noch in Frage stand, holten sich die in vielen Bereichen besseren Gastgeber letztendlich verdient den dritten Ligasieg in Folge.

In der Anfangsphase sah es danach allerdings noch nicht aus. In der siebten Minute verhinderte FV-Keeper Ermal Ukaj die Gästeführung, als er einen prächtigen 18-Meter-Schuss von Hassan Hout über den Balken lenkte. Den anschließenden Eckball köpfte Robin Schempf knapp drüber (8.). Das sollte für die Gäste die letzte erwähnenswerte Torszene im ersten Abschnitt gewesen sein. Die Truppe von Patrick Bertsch benötigte einen umstrittenen Freistoß, um sich erstmals dem gegnerischen Kasten zu nähern. KSV-Torsteher Christian Becker hatte jedoch mit dem Versuch von Leander Forcher keine Mühe (16.). Anschließend verfehlten Leon Forcher mit einem Distanzschuss (18.) und Bruder Leander bei einem über Tarek Kabbara laufenden Konter aus zehn Metern (25.) nur knapp das Karlsruher Gehäuse. Den mittlerweile spielbestimmenden Gastgebern glückte kurz darauf dann auch Zählbares. Von der linken Seite brachte Max Rastetter einen Flankenball ins Zentrum, wo der einlaufende Ousainou Tallah unhaltbar zum 1:0 einköpfte (30.). Wenig später verfehlte Mustafa Barakat in aussichtsreicher Position einen gefährlichen Flankenball (32.). Die FV-Feldüberlegenheit drückte sich aber allenfalls noch in zwei Versuchen der Forcher-Zwillinge aus, deren Schussversuche keine Torgefahr hervor riefen (36., 37.). Bis zur Pause reichte den Blau-Weißen andererseits auch nur eine durchschnittliche Defensivleistung, um die Männer vom Nordstern vom Toreschießen abzuhalten.

Nach Wiederanpfiff des Unparteiischen, dessen Entscheidungen manchmal das Wohlwollen der Betroffenen strapazierte, machte der KSV gleich mit den ersten Aktionen auf seine Ausgleichsbemühungen aufmerksam. Dennis Bäuerle marschierte energisch durchs Mittelfeld und versuchte es mit einem Distanzschuss aus etwa zwanzig Metern. Aus dem gänzlich missglückten Abschluss wurde allerdings eine unbeabsichtigte Vorlage für Lukas Eckert. Der eben erst Eingewechselte beförderte den Ball dann ebenso überraschend wie glücklich zum 1:1 ins Tor (46.). Ob dies nun aus abseitsverdächtiger Position geschah, wird nicht mehr aufzulösen sein. Die sich steigernde Stumpf-Truppe konnte das Geschehen danach nun ausgeglichen gestalten. Der knapp den Kasten verfehlende 18-Meter-Schuss von Barakat beeindruckte die KSV-ler deshalb wenig (55.). Vier Minuten später fingen sie sich nach einem sehenswert vorgetragenen FV-Angriff aber erneut einen Rückstand ein. Die Situation schien nach einem Befreiungsschlag schon geklärt. Der Abwehrball geriet aber zu kurz und landete bei Aldo Llangozi, der aus zwanzig Metern abzog. Zum doppelten KSV-Pech fälschte Kabbara die Kugel noch ab, die vom KSV-Keeper nicht mehr zu erreichen war und neben dem Pfosten zum 2:1 im Tor landete (59.). Die Waldstädter ließen sich dennoch nicht hängen und blieben auch weiter im Spiel. Die Riesenchance zum Ausgleich ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Nach präzisem Zuspiel von Willi Oliveira Schroer in den Lauf von Luca Tobehn traf dieser mit einem diagonalen Flachschuss aber nur den Pfosten. Auch Eckert war nicht vom Glück verfolgt, als er den zurückspringenden freien Ball im Rutschen minimal am Gehäuse vorbei schlenzte (64.). Und als Eckerts Einschuss nach feinem Zuspiel von Schempf wegen Abseitsstellung die Anerkennung versagt wurde, war dies ebenfalls kein Frustlöser (71.). Der Motivation der Liganeulinge tat dies zwar keinen Abbruch, echte Einschussmöglichkeiten konnten sie sich aber nicht mehr erspielen, was bis zur 90. Minute auch für die Hausherren zutrifft. Die KSV-ler bissen sich an den einsatzfreudig kämpfenden Forchheimern die Zähne aus und ihren Bemühungen fehlten auch die sonst gewohnten spielerischen Lösungen. Die Einheimischen kontrollierten zwar überwiegend das Geschehen, konnten sich angesichts des knappen Vorsprungs und des weiterhin stark bemühten Gegners ihres Erfolgs allerdings nicht sicher sein. Erst ein erfolgreicher Konterangriff mit Beginn der Nachspielzeit sorgte für Entspannung. Dazu leistete Barakat die Vorarbeit für Brandon Ngerma, der aus kurzer Entfernung den Ball zum 3:1 clever neben den Pfosten setzte (90.).

Damit war die Messe gelesen und die KSV-ler um eine weitere Erfahrung reicher. Man kann einen schlechten Tag erwischen und gegen eine gute Mannschaft den Kürzeren ziehen. Schlecht spielen und verlieren ist dann schon okay, muss man abkönnen. Gut spielen und gewinnen jedoch, das hat Eventcharakter. Wäre mal wieder schön, so ein Erlebnis. Am Sonntag gibt´s die Gelegenheit, wenn der ATSV Kleinsteinbach zum Nordstern kommt (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV)

FV Sportfreunde Forchheim: Ermal Ukaj, Max Rastetter, Philipp Brenner, Ananda Nottbeck, Leon Forcher, Leander Forcher (79. Yazan Abs), Aldo Llangozi (69. Joshua Gebert), Dominik Groh, Ousainou Tallah (82. Brandon Ngerma), Tarek Kabbara (60. Silas Kraft), Kadialy Sané (23. Mustafa Barakat) – Trainer: Patrick Bertsch

Karlsruher SV: Christian Becker, Martin Zürn, Christoph Helfenritter, Jan Hunfeld (79. Pavel Bagrets), Robin Schempf, Moritz Hartung, Wilhelm Oliveira Schroer, Luca Tobehn (79. Jonas Klodwig), Dennis Bäuerle, Hassan Hout (46. Lukas Eckert), Lukas Stingl (79. Arno Demarteau) – Trainer: Christian Stumpf

Schiedsrichter: Antonio Bava (FV Malsch), Edgar Mai (TSV Reichenbach), Danilo Bava (FV Malsch)

Zuschauer: 81

Tore: 1:0 Ousainou Tallah (30.), 1:1 Lukas Eckert (46.), 2:1 Tarek Kabbara (59.), 3:1 Brandon Ngerma (90.)